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[   Band 5 Brief 166:    Caroline an Humboldt     Neapel, 4. Julius 1817   ]


166. Caroline an Humboldt                      Neapel, 4. Julius 1817

Da Du die Namen der Städte so ansiehst, mein allerteuerstes
Herz, ehe Du die Briefe liesest, so wird dieser Dich sehr
beruhigen. Wir sind gestern nachmittag glücklich hier
angekommen und ohne alle Unannehmlichkeit als allein einige Stunden
großer Hitze jeden Tag. Doch hat auch dieses sich beschränkt auf
zwei Stunden etwa, denn nur von Rom fuhren wir spät um Mittag
weg, die anderen Morgen immer sehr früh, und die heißesten
Stunden des Tages brachten wir unter Dach und Fach zu. Caro-
line ist aber sehr leidend, noch leidender als gewöhnlich auf der
Reise gewesen, und ich habe freilich dadurch viele traurige Stunden
verlebt. Morgen früh gehe ich mit ihr und Gabrielle nach Ischia,
August und Adelheid bleiben hier und werden mich dort nur besuchen.
Es ist so außerordentlich schwer, sich in Ischia zu logieren, daß ich
es auch darum besser finde. . . . Die Not der Wohnungen war
in Ischia so, daß der Prinz Heinrich *), der die beste genommen
hat, nun aber für seine Person nicht hingeht, mir die seinige geben
wollte, allein es sind Leute vom Prinzen, auch sein Adjutant v. Lepel
da, und die Ramdohr **) hat begriffen, daß das alles nur zu einer
Unbequemlichkeit für mich ausschlagen würde, worin sie sehr recht
hat. Überhaupt kann ich Dir nicht genug sagen, mit welcher Mühe
sie mir alles hier eingerichtet hat. Bedienten, Kammerjungfer, die
zugleich sehr gut kocht, alles habe ich hier vorgefunden, ein kleines
ordentliches Diner, recht häuslich und hübsch. Alles wäre gut
und erfreulich, nur Carolines Gesundheit trübt mir freilich noch sehr
die Gegenwart. Ich erwarte, indem ich dies schreibe, den hiesigen
Arzt, Herrn Schönberger, denn über den Gebrauch der Bäder und

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*) Bruder Friedrich Wilhelms III., geb. 1781, † 1846.
**) Vgl. S. 148 und Bd. IV., S. 90.

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