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[   Band 4 Brief 235:    Humboldt an Caroline    Wien, 30. Januar 1815   ]


Minister, bestimmt nicht annehmen würde. Dagegen ist ein Ge-
sandter in Paris nötig, und wen soll man nehmen? Also ist es
sehr einfach, daß ich nach Paris muß. Nur eine Möglichkeit
wäre. Ich stehe, wie Du denken kannst, nicht gut mit Talleyrand
und Frankreich. Das ist sichtbar. Wenn man dort insinuierte,
man hätte mich nicht gern, oder wenn bei meinem Dortsein ich das
nicht ändern könnte und es den Geschäften sichtbar schadete, und
ich meine Zurückberufung fordern müßte, dann würde ich freilich
bestimmt erklären, daß ich keinen anderen Posten annehmen könnte,
den Londoner nicht wegen der Teuerung, den Petersburger wegen
der Kälte, den Wiener wegen der Langeweile, einen anderen wegen
der Kleinheit, dann würde ich meinen Abschied fordern, aber dem
König anbieten, wenn er mich in Berlin brauchen könnte, ihm da
zu dienen. Vermutlich würde man mich dann auch nicht gehen
lassen, und so könnte ich Minister in Berlin werden! Doch würde
ich nie das politische Fach neben Hardenberg annehmen, sondern
nur den inneren Teil des Departements, jedoch so, daß er mich
zum politischen ohne meine allgemeine Verantwortlichkeit brauchen,
mir auch, wenn sie vorkämen, einzelne Sendungen auftragen
könnte. Glaube mir, so und nur so ist die wahre Lage
der Sache.
Ich nehme mich unausgesetzt der Schwarzburgischen Häuser *)
an und hoffe sie gut durch den Sturm durchzubringen, ob
er sie gleich ein paarmal sehr bedroht hat. Sie sind voll
Dankbarkeit.
Lebe innigst wohl, einziggeliebtes Herz. Ewig Dein H.

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*) Vgl. S. 181.

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