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[   Band 4 Brief 157:    Caroline an Humboldt     Wien, 21. April 1814   ]


vorziehen und ihn mit einigen Waghälsen, die ein Name, wie der
seinige immer noch gefunden hätte, rühmlich finden!!
Doch ich habe mir vorgenommen, über dies alles nicht zu
schreiben, denn alles ist unvollkommen, wenn man nicht darüber
sprechen kann.
Ich lege Dir den Brief von Monsignor Nicolai *) bei, den ich
gestern bekommen habe. Jeder hat so sein kleines Anliegen in der
Welt, und es ist spaßhaft gering, daß wir Ketzer die Prälaten
zu Kardinälen vorschlagen und empfehlen sollen.
Was macht Alexander, was Gustav? Nein, wie ich mich zu
dem sehne, das kann ich nicht aussprechen. Ich hoffe, er ist den
Preußen gut geworden. Grüße den guten, lieben Graukopf
tausendmal, und sprich ihm von den Kindern.
Wirst Du Nachricht von Bekannten auftreiben können? Von
Philipp **) weiß die arme Mutter immer nichts. Auch von Karl
v. Röder ***) und Hedemann wünsche ich zu hören. Varnhagen †) hat
man auch blessiert gesagt, ich wünschte zu wissen, ob es wahr ist.
Die Garden sollen so viel verloren haben. Wo mag Theodor
sein? Wenn er eine Gelegenheit gefunden hätte, noch in dem
Kampf, der vielleicht der letzte gewesen ist, sich auszuzeichnen, und
sich das Kreuz zu verdienen, ach Gott, es würde mich unaus-
sprechlich freuen!
Meine Briefe müssen Dir recht kahl erscheinen, mein teures,
bestes Herz, ce n’est pas ma faute. Hier passiert nichts, Paris
muß Dich doch amüsiert haben. Nach dreizehn Jahren, wo Du
nicht in Paris warst, ist dies kein unrühmlicher Einzug. Alle alten

———
*) Generalkommissar der apostolischen Kammer.
**) Vgl. S. 280.
***) Bruder der beiden Gefallenen. Vgl. S. 126, 127.
†) Karl August Varnhagen v. Ense, geb. 1785, † 1858, Schriftsteller.
1813 Adjutant Tettenborns. September 1814 vermählt mit Rahel Levin.

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