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[   Band 4 Brief 27:    Humboldt an Caroline    Peilau, 8. Julius 1813   ]


gutes Bett, also habe ich ihn gelassen. Er ist ein guter, braver
Junge, nur müßte er viel fleißiger sein, selbst reiten tut er nicht
gut, er ist dreist, mag auch fest sitzen, aber verstehen tut er es
nicht. Das habe ich schon in Ratiborschitz gesehen, wo er ein Pferd
probierte. Hier sehe ich ihn wenig, doch heute ißt er beim Staats-
kanzler mit mir.
Ich lasse mir Friedrich nach Prag kommen. Sei so gut, und
gib ihm meine böhmischen Bücher mit und Hervas fünf Bände
von Sprachschriften. . . .
Lebe innigst wohl.


28. Humboldt an Caroline                    Peilau, 10. Julius 1813

Ich wende, liebste Li, noch die letzten Augenblicke an, um Dir
noch einmal zu schreiben. Der Staatskanzler ist gestern
früh von hier nach Trachenberg abgereist, wo die Zu-
sammenkunft zwischen dem Kronprinzen von Schweden *), dem Kaiser
von Rußland und unserem König sein soll. Der Staatskanzler hätte
mich sehr gern mitgenommen, allein ich hätte dann nicht den 12.
in Prag sein können. Ich kann darin den Staatskanzler nicht genug
loben. Er hat nicht die kleinste Jalousie gegen mich geäußert, mir
alles gezeigt, mich, ohne daß ich es wollte, zum König mitgenommen,
kurz, mir ein unbedingtes Vertrauen bewiesen. Auch sind wir ganz
eines Sinnes über die Hauptsache, und ich glaube, er wird fest
bleiben. Wir haben vorgestern mit dem König eine sehr merkwürdige
Szene, obgleich nicht über die politischen Begebenheiten, gehabt,
von der ich Dir mündlich erzählen werde. Die innere Landes-
regierung geht freilich nicht, wie sie sollte, und ich habe auch hier
die Genugtuung gehabt, daß die wenigen Guten, die hier sind, sich

———
*) Vgl. S. 50.

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