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[   Band 3 Brief 225:    Caroline an Humboldt     Rom, 8. September 1810   ]


habe es also akquiriert. Einem König kann man keine Sache von
Wert, und besonders unter diesen Umständen und zu diesem Zweck
schenken, sonst schenkte ich den großen Sarkophag gern dem König.
Suche nur, es ihm in einem eigenhändigen Bericht, der persönlich
an ihn gelangt, so vorzustellen, daß er nur meinen tiefen Wunsch
für die Schönheit des Monuments, welches er der Königin setzen
läßt, sieht und keine Arroganz oder Klugseinwollen von meiner
Seite. Meine innige Verehrung für die Königin hat mich allein
geleitet.
In diesem Augenblick bekomme ich Deinen Brief vom
14. August. So bist Du fort, geliebtes Herz. Möge Deine Reise
glücklich gewesen sein.
Das Wetter hier ist sehr unangenehm, drückender Scirocco. Ich
sähe gern, wenn es tüchtig regnen wollte. Alle Menschen sagen,
ich müßte das abwarten. Alle Kinder grüßen.
Ewig, ewig Dein.


226. Humboldt an Caroline           Schwarzburg, 9. September 1810

Es geht mir sehr glücklich hier, liebe Li, ich bin schon den
dritten Tag hier und bleibe gewiß noch einige; meine
Geschäfte sind abgemacht, und die Fürstin *) überhäuft mich
mit Güte und Wohlwollen. Die Fürstin wollte, daß ich auf dein
Schlosse wohnen sollte, und ließ mich abholen. Ich kam also am
7. gegen Mittag hier an, meine Zimmer sind unmittelbar an den
Gesellschaftszimmern und haben die göttlichste Aussicht. Schon
der Weg von Rudolstadt hierher ist sehr romantisch. Weite Aus-
sichten gelingen, wie ich wenigstens die Bemerkung gemacht zu haben

———
*) Vgl. S. 43.

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