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[ Band 3 Brief 225: Caroline an Humboldt Rom, 8. September 1810 ]
reicht, wird man sagen: »Das ist der Sarkophag der Königin Luise von Preußen.« Ich habe Maltzahn letzthin die Maße des großen Sarkophags geschickt, man verlangt fünf Monat Zeit, ihn zu restaurieren, d. h. Polieren, denn sonst fehlt nur ein einzig Stück, zu dem der Granit da ist, und nach flüchtigem Anschlag würde die vollkommene Instand- setzung 500—600 Skudi kosten, aber sei überzeugt, daß es dann in Berlin nichts Herrlicheres gibt. Ich sollte sogar meinen, der König fände die Möglichkeit für diesen Gegenstand, ihn zu Wasser transportieren zu lassen, und man würde sich englischerseits dazu prätieren, ihn frei und ungehindert passieren zu lassen, zu Lande könnte er wohl 1000 Taler kosten. Man könnte aber vorschlagen, vier oder fünf tüchtige Maultiere herzusenden und ihn holen zu lassen. Du siehst, ich bin reich an Projekten. Die Erlaubnis erhielte man. Ich habe mich vorläufig danach erkundigt. Ich mache morgen den Kauf, der nur mit Zeugen gestern ist gemacht worden, gerichtlich und zahle dem Besitzer Carlo Guidi 300 Skudi darauf. Nimmt der König das Ganze, so stipuliere ich, daß alsdann Guidi rein ausbezahlt wird, nimmt der König nicht, so bezahlen wir ihm zwischen dem 1. und 10. November 400 Skudi und den 1. Januar die letzten 300. Nun, Du Guter, suche es möglich zu machen, daß der König in die Idee entriert. Wenn wir sie auch behalten, so bin ich über- zeugt, können wir nie daran verlieren, und wenn wir es daran wenden wollen, sie instand zu setzen, so hinterlassen wir unsern Kindern ein Kapital von 10000 Skudi wenigstens. Solche Dinge können nicht ihren Wert verlieren. Sei nur nicht böse, daß ich das so eigenmächtig getan. Allein ich mußte sie weggehen sehen, um — vielleicht 1000 Tobaksdosen daraus schneiden zu sehen, oder kaufen. Ich konnte dem Wunsch nicht widerstehen, ein ewig Denkmal für diese ausgezeichnete Fürstin errichtet zu sehen, und 470