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[ Band 3 Brief 206: Humboldt an Caroline Berlin, 7. Julius 1810 ]
Daß ich die Leute lieb habe, die Du gern hast, und die Dir gut sind, mein süßes Kind, damit hat es keine Not. Rennenkampff *) ist an sich liebenswürdig, aber wenn einmal einer auch recht wenig mit mir übereinstimmte, würde ich ihm doch gut sein. Es sind die einzigen, mit denen ich von Dir reden kann, und ich rede von nichts so gern. Noch neulich hat es mich unendlich verdrossen, Dich nicht nennen zu dürfen. Ich griff die Augen einer Person an, die man hübsch findet, und man forderte mich nun geradezu auf, schöne Augen zu nennen. Offenbar gibt es keine schöneren wie Deine, und ich konnte es doch schicklicherweise nicht sagen. Ich habe mich sehr geärgert. An Burgsdorff **) habe ich noch in diesem Winter bestätigt gefunden, was ich Dir eben sagte. Ob- gleich ich vieles in ihm nicht billige, und er im Grunde genommen wenig mit mir übereinstimmt, habe ich doch immerfort ein ganz eigenes tendre für ihn und bin sehr gern mit ihm zusammen. Am 30. Junius kannst Du aufs allerfrüheste erst meine Be- stimmung nach Wien erfahren haben. Es verlangt mich unendlich zu wissen, wie Du sie aufgenommen. Ich fürchte immer, sie ist Dir nicht lieb. Ewig Dein H. 207. Humboldt an Caroline Berlin, 10. Julius 1810 Ich weiß nicht, liebes Kind, ob ich Dir geschrieben habe, daß ich die kühne Idee hatte, Alexandern hier in meine Stelle zu bringen; freilich schlug ich ihm die Sache nur auf zwei Jahre vor, allein ich fühlte, daß es auch so immer viel zu ernst war. Hardenberg hat ihm nachher auch geschrieben. Er ——— *) Vgl. S. 36. — **) Vgl. S. 36. 432