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[   Band 3 Brief 17:    Caroline an Humboldt     Rom, den 30. November 1808   ]


einen Geschäftsmann darin zu haben. Für meine Gesundheit, für
den tiefen moralischen Eindruck und Einfluß, den Italien einmal
physisch und moralisch auf uns beide gemacht hat, wünsche ich
rein bleiben zu können.
Allein zwei Dinge will ich dem nicht opfern, das eine
ist das reelle Wohl der Kinder. Könnte ich mich überzeugen,
daß es unvereinbar mit dem Sein hier ist, so bin ich bereit,
zurückzugehen. Leben wir und werden alt, so können wir ja
einmal mit dem einen oder mit dem andern, oder auch allein,
wenn keins uns mehr braucht, hierher zurückgehen und den
schon gefundenen Ruheplatz bei der Pyramide zwischen Wilhelm
und Gustav einnehmen. Die zweite Veranlassung wäre, wenn
Du wirklich reell nützlich sein und einen so ausgebreiteten und
so liberalen Geschäftskreis haben könntest, daß alle die schönen
Worte nicht Worte, sondern Wahrheit und Realität wären.
Auch dann will ich gern zurückkommen. Ich bin also ganz
vertrauensvoll in Deinem Willen ergeben, denn wie Du es
machen wirst, so wird es allein haben gehen können.
Alexander Rennenkampff *) ist heute morgen mit dem Kurier
von Neapel zurückgekommen und sieht sehr viel wohler und besser
aus. Mit gestriger Post habe ich auch einen Brief von Burgs-
dorff **) bekommen, einen freundlichen, lieben, innigen Brief.
Burgsdorff heiratet und scheint sterblich verliebt, eine hinterlassene
Tochter des Kanzlers Burgsdorff, 18 Jahre alt, schön wie eine
Nymphe und lieb und gut. Der Ausdruck seines Glücks und
seiner Freude hat etwas sehr Rührendes. Er muß jetzt verheiratet
sein und spricht von Kommen nach Rom. Aber Du weißt, er

———
*) Alexander v. Rennenkampff, geb. 1783 in Livland, † 1854. Mit
Caroline befreundet.
**) Wilhelm v. Burgsdorff, mit dem Humboldtschen Paar schon aus den
ersten Ehejahren eng befreundet.

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