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[ Band 3 Brief 148: Humboldt an Caroline Erfurt, 28. Dezember 1809 ]
zusammen findet. Alexander hat ihn auch sehr geliebt, und es ist das erstemal, daß wir uns begegnen. Mit Hedemann ging es mir einmal sehr sonderbar. Ich sagte der Motherby, ich wüßte niemand, den ich mir so zum Sohne oder Schwiegersohne wünschen würde; sie sagte es ihm wieder und er sagte ihr, es sei närrisch, den Tag vorher habe er Dohna gesagt, daß er sich keinen ange- nehmeren Schwiegervater als mich denken könne. 149. Caroline an Humboldt Rom, 30. Dezember 1809 Mein teures, liebes Wesen. Heute morgen habe ich Deine geliebten Zeilen vom 1. Dezember aus Königsberg be- kommen, wo Du, von Papas Tode unterrichtet, den 3. abzugehen gedachtest. Ich habe seit der Todesnachricht keinen Brief mehr aus Erfurt gehabt, keine Zeile von Dunker, was mich wundert und mich für seine Gesundheit besorgt macht. Gestern bekam ich einen ungemein lieben Brief von Goethe, den er mit den Wahlverwandtschaften einem Fremden mitgegeben. Dieser Fremde aus Leipzig ist aber mit seiner Frau in Nizza liegen geblieben und schickte mir den Brief durch die Post. Das Buch habe er Torlonia *) mitgegeben. Der ist auch wirklich gestern abend hier angekommen und morgen werde ich mir das Buch holen lassen, auf das ich begierig bin. Goethe schreibt sehr lieb und freund- schaftlich. Auch von Frau v. Staël hatte ich gestern einen lieben Brief. Sie bedauert, daß sie nichts Gedrucktes von mir kenne, »pour dire dans mon ouvrage sur l’Allemagne de Vous la moitié de ce que je pense«. Ach, da kann sie lange warten. Sie schreibt, Du habest ihr aus Livland geschrieben. Die Geographie dieser Länder scheint nicht klar zu sein. ——— *) Vgl. S. 101. 302