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[ Band 3 Brief 136: Caroline an Humboldt Rom, 2. Dezember 1809 ]
liegt und nicht in den Dienstverhältnissen. Über diese, teurer Freund, mußt Du selbst und allein entscheiden. Wenn wir uns nun vor- nehmen, zwei bis drei Jahre in Königsberg zu bleiben. Was ist es am Ende für ein Unterschied, in einer geheizten Stube in Berlin oder in Königsberg zu sitzen, der Himmel ist in Berlin nicht schöner. Solltest Du gezwungen sein, den Dienst zu verlassen, so bin ich auch der Meinung, daß wir Tegel verkaufen und nach Burgörner oder Auleben ziehen müßten, damit Du, als nun nicht mehr Preuße, Dein Vermögen in Polen benutzen und retten könntest. Überhaupt würde es gut sein, dieses womöglich mit der Zeit aus jenem barbarischen Lande zu ziehen. Dafür, mein liebes Herz, ist mir gar nicht bange, daß Du nicht empfänglich bleibest, und in den beiden Kleinen, Adel und Gabrielle, wächst uns ein ordentlicher Stamm von Fröhlichkeit und leichtem Leben entgegen. Die werden sich schon an den Mann bringen, wenn sie auch nicht vermögend würden, und an die besten, besonders Adelheid, deren Verstand sich mehr und mehr zeigt. Gabrielle wird schöner von Gesicht glaube ich. Ich habe dem Prinzen von Gotha *) zu seinem Geburtstag eine kolorierte Zeichnung von Koch **) geschenkt, die ich für ihn habe machen lassen. Sie stellt den Bacchus vor, der dem Amor zu trinken gibt. Die Komposition ist äußerst lieblich und ist von Thorwaldsen, allein die Ausführung von Koch. Ich hatte gewählt, von ihm etwas machen zu lassen, weil der Prinz ihn gar nicht kennt, und es vielleicht Veranlassung gibt, daß er einige römische Ansichten von ihm machen läßt. Koch hat beinah nicht das liebe Brot. Adieu, mein Herz. Ewig Dein. ——— *) Vgl. S. 31. — **) Vgl. S. 123. 287