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[ Band 3 Brief 57: Caroline an Humboldt Rom, 25. März 1809 ]
57. Caroline an Humboldt Rom, 25. März 1809 Gestern habe ich Deinen teuren und lieben Brief vom 18. Februar erhalten. Es ist mir allerdings ein großer Trost, daß Theodor bei Laroche im Hause ist, und ich will künftigen Posttag auch an Laroche schreiben und ihm für seine Güte danken. So webt doch die Liebe und das echte reine Wohl- wollen, das frei von allen Nebenabsichten sich im Menschen be- wahrt, ein zartes und doch festes heiliges Band, was sich durch alle Veränderungen und Seiten hindurchschlingt, daß sich immer etwas Neues und Schönes und Wohltätiges daran anknüpft. Ich kann Dir nicht sagen, wie sehr es mich gerührt hat, daß Laroche so gütig Theodor in seine Familie aufgenommen hat, nur selten kommt’s mir vor, daß das, was ich täte, mir andre tun, desto dankbarer bin ich dann auch. Wegen Koch *) wünschte ich sehr, man könnte ihm helfen, seine Not ist groß, er hat kürzlich eine schöne kleine Komposition für Kohlrausch gemacht in Öl, Lot, dem seine Töchter Wein ein- schenken. Rauch hat wieder einen Rückfall gehabt, heute hat er wieder Fieber. Ich fürchte eigentlich ernstlich für seine Gesundheit, denn er ist nicht stark und grenzenlos unvorsichtig. Es freut mich sehr, daß unsere spanischen Manuskripte benutzt werden, aber daß Dein Tagebuch aus Paris in anderen Händen, ist sehr verdrießlich. Du hast es doch zurückgenommen? Adieu, Teurer, Lieber. ——— *) Joseph Anton Koch, Landschaftsmaler, geb. 1768, † 1839. 123