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[   Band 3 Brief 104:    Caroline an Humboldt     Albano, 9. August 1809   ]


Légation Prussienne abnehmen lassen. Da ich aber weit entfernt
wäre, mich einer mesure générale entgegensetzen zu wollen, so
befremde mich außerordentlich die damit verbunden gewesene Drohung,
und da ich überzeugt sei, sie könne nicht von Sr. Exzellenz her-
rühren, der ja wohl die égards kenne, die man der Frau eines aus-
wärtigen Ministers schuldig sei, so fände ich mich en droit, ihn zu
bitten, de reprendre sévèrement l’individu qui s’était permis de
me manquer de cette manière et qui avait abusé en cette occasion
du nom respectable de S. Ex.
Mein Billet ist ohne Antwort geblieben. Ich bin nicht die
einzige. Der württembergische charge d’affaires ist beim Heraus-
fahren aus Monte Cavallo, wo er mit Erlaubnis des G. und
geistlicher Geschäfte wegen hingegangen, arretiert worden, hat sich
beschwert und hat keine Antwort bekommen. Auf den Rat
mehrerer verständiger Leute hängt noch vor wie nach der schwarze
Vogel.
Ach ja, gegen Alexander Rennenkampff *) sei ja gut, er ist ein
sehr lieber und sehr nobler Mensch. Mich liebt er unbeschreiblich.
Ich hätte wohl gemocht, er hätte an Caroline gedacht, aber ich
glaube, sie war ihm zu barsch.
Ich danke Dir herzlich, mein Lieber, für den hübschen envoi
Deines Hochzeitsliedes, Du Freundlicher! Ich verdiene noch
Deine Liebe gar nicht so — wer verdient Liebe! Sie kommt
herab vom Himmel, ein seliges Geschenk, und hebt zum Himmel
hinauf.
Ewig Dein.

———
*) Vgl. S. 36.

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