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[   Band 3 Brief 104:    Caroline an Humboldt     Albano, 9. August 1809   ]


104. Caroline an Humboldt               Albano, 9. August 1809

Du schreibst mir noch gar nicht über Dein Weggehen aus
Königsberg. Ich sehne mich recht, Dich wieder in Berlin
zu wissen. Ja, wohl muß es weit mit einem gekommen
sein, daß man sich danach sehnte!
Auf das Bild der Adelheid und Gabrielle kannst Du Dich
nur keck freuen, es ist der Triumph eines gruppierten Porträts.
Ebenso schöne hat man nur von alten Meistern. Die kleinen
Mädchen haben wunderschön und still gesessen zur Freude Schicks
und meiner. Sie sagten immer: »Bisogna essere quieta per fare
piacere à Papa« *), und eine ermunterte die andere zur Artigkeit. Am
stillsten und folgsamsten war aber doch Gabrielle.
Schreibe mir, mein Engel, wie es mit den Büchern gehalten
werden soll. Ob ich daran denken soll, sie zurückzuschicken oder in
Rom eingepackt in sicherer Verwahrung zu lassen?
Das Abnehmen der päpstlichen Wappen wurde in Rom den
14. allgemein angesagt, auch bei uns, mündlich durch eine Zivil-
person, aber mit dem unangenehmen Zusatz, wenn sie folgenden
Tages nicht abgenommen seien um 10 Uhr, so würde man mich
arretieren. Ich war nicht zu Hause. Anderen Morgens ließ ich,
nachdem ich mich noch Abends mit L[ebzeltern] **) beraten hatte (er
reiste die Nacht vom 14. zum 15. ab), vor Tage das päpstliche
Wappen abnehmen und schrieb im Laufe des Tages an den
General M. ***), mir sei diese Message mündlich und mit jenem Zu-
satz gemacht worden (sie war ebenso in mehreren prinzlichen Häusern
gemacht worden), ich hätte das Wappen de dessus l’hôtel der

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*) Wir müssen still sein, um dem Vater Freude zu machen.
**) Vgl. S. 2.
***) Wohl General Miollis.

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