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[ Band 3 Brief 81: Caroline an Humboldt Rom, 3. Junius 1809 ]
hoffe, Du schiltst nicht mit mir, ich will auch weiter keine Ausgaben machen, aber es war mir sehr süß, Dir dies Bild machen zu lassen und ein Angedenken ihrer kindlichen Schönheit zu erhalten. Hätten wir doch eins von Wilhelm! Adieu, mein Herz. Man erwartet hier die größten Dinge in hiesiger Veränderung in diesen Tagen. Über Deutschland gehn hier die wunderlichsten Gerüchte. 82. Humboldt an Caroline Königsberg, den 6. Junius 1809 Ich bin sehr glücklich seit vorgestern, liebstes Kind, ich habe Kohlrauschs Brief vom 27. April mit der Nachricht Deiner glücklichen Entbindung erhalten. . . . Du wirst Dich an dem lieben Kleinen freuen, wirst mit Vergnügen stillen und wirst, wenn auch vielleicht oft mit Sehnsucht nach Theodor und mir, einen frohen Sommer haben. Das alles macht mich sehr glücklich. Für das übrige wird der Himmel sorgen. . . . Sehr fatal ist es mir, daß ich heute schon hier schließen muß. Allein ich bin von Schauspielern und Predigern überlaufen worden, die Post geht hier um Mittag ab, und ich möchte doch noch Papa und mehreren Menschen Deine Niederkunft melden, vor allem Theodor und Laroche. Sie werden sich unglaublich freuen. Papa erhält die Namensgeschichte mit Theodor gewiß um 17 Jahr länger. *) Die Ausfertigung ist in die Hände eines sehr weit- läuftigen Mannes gekommen, der Familiennachrichten fordert, und auch das Wappen muß geändert werden. Darüber vergißt Papa sicherlich alles andere. Küsse tausendmal den holden Kleinen! Sage ihm, daß ich ——— *) Vgl. S. 157. 176