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[ Band 3 Brief 22: Humboldt an Caroline Erfurt, den 14. Dezember 1808 ]
geben, und ihr Gespräch hat mich wirklich als Gespräch recht eigentlich interessiert. Nach Dir haben alle, aber vorzüglich die Fürstin mit der herzlichsten Teilnahme gefragt und mir tausend Grüße aufgetragen. Der Weg beim Zurückfahren war schrecklich. Alles eine Schneefläche, nicht bloß ohne Bahn, sondern meistenteils selbst ohne ein einziges Gleis. Es hieß da wirklich: »breche dir selber die Bahn«. Aber bei diesem Brechen sind wir auch einmal um- geworfen, doch ohne allen Schaden. Der Wagen fiel zwar auf Theodors Seite, aber ich konnte mich so wenden, daß ich ihn nicht drückte. Da es vor einem Dorf war, so kamen auch gleich Leute, den Wagen aufzuheben. Meine Rückkunft nach Rom wird, wie es mir scheint, immer gewisser. Es heißt jetzt hier allgemein, daß Dohna *), den Du von der Herzen **) her kennst, Minister des Innern und ein gewisser Winterfeldt der Finanzen geworden ist. Dohna ist, wie Du weißt, meine Empfehlung. So regiert man die Staaten von Italien aus. Lebe herzlich wohl! Ewig Dein H. 23. Caroline an Humboldt Rom, 17. Dezember 1808 Ich freue mich unbeschreiblich, daß Du endlich ein paar umständlichere Briefe von mir bekommen hast, mein teuerster Wilhelm. Die Posten verspäten sich jetzt sehr, die Kälte ist zehn Tage unglaublich gewesen, und der scharfe Nord- wind unerträglich. Das Thermometer stand 2—4° unter Null. ——— *) Siehe S. 19. **) Henriette Herz. 46