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[ Band 2 Brief 92: Caroline an Humboldt Paris, 14. August 1804 ]
92. Caroline an Humboldt Paris, 14. August 1804 Es hat mich sehr gefreut, aus Deinem Brief vom 24. Juli die Bestätigung zu hören, daß Du meine Niederkunft richtig erfahren hast, liebe, teure Seele. Als Dein Brief ankam, war schon die Nachricht von Alexanders glücklicher Ankunft in Washington hier, ich habe also nichts in die Zeitungen setzen lassen, und seitdem ist er als glücklich angekommen in Bordeaux verkündigt worden. Gestern schreibt mir Delambre *), er habe soeben einen Brief vom 2. August von Alexander, wo er à l'embouchure de la Garonne Quarantaine halte; er denke, schreibt er ihm, den 17. August hier zu sein. Er wird sich wohl sehr wundern, mich hier zu finden. In dem Brief an Delambre schreibt er, er wolle im Januar nach Rom gehn, nachdem er hier alle seine Sammlungen geordnet und in Sicherheit gebracht habe. Also werde ich wohl nicht mit ihm gehn, denn ich bin nicht gesonnen, länger von Dir zu bleiben, als es nötig ist. Es hat einmal eine dumme Nachricht hier in den Zeitungen gestanden, die wohl bei den Spaniern böses Blut machen wird; es hieß, Alexander komme über Frankreich, denn er traue dem spanischen Gouvernement nicht in Hinsicht der Sachen, die er mitbringe. Von Caroline habe ich Briefe aus Weimar gehabt. Lolo ist dann den 28. Juli mit einer Tochter niedergekommen und sehr glücklich. Aber Schiller hat einen Tag vorher eine solche heftige Kolik gehabt, daß Stark **) und sein Neveu geglaubt haben, er sei nicht zu retten, und immer eine Entzündung der Eingeweide befürchtet haben. Er selbst soll immer laut geschrien haben: »Ich halte es nicht mehr aus, wenn es nur schon aus wäre.« Caroline schreibt mir, daß er wieder besser sei. ——— *) Astronom. — **) Vgl. S. 54. 219