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[   Band 2 Brief 86:    Caroline an Humboldt     [Paris], 18. Julius 1804   ]


Weimar aufhalten, und ich denke, nächst dem Genuß, den Caroline *)
dadurch haben soll, deren Liebe zu Schlabrendorff Leidenschaft ist,
insoweit Caroline Leidenschaft empfinden kann, soll Schiller große
Freude an Schlabrendorff haben und er an ihm. Mir tut sein
Weggehn unaussprechlich leid, und nie war er lieber und vertrauender
mit mir. Er macht auch Pläne, zu uns nach Rom zu kommen;
aber wie soll ich daran glauben? — Hier hat er alle seine Entre-
prisen geendigt.
Haugwitz **) soll von Dir gesagt haben, in der Art, wie Du Deine
Geschäfte betriebest und Deinem Posten vorständest, könne Dir gar
keiner abgeschlagen werden, der vakant sei und den Du wünschtest.
Über alle häuslichen Arrangements schreibe ich mit erster Post.
Wegen des Hofmeisters sei ruhig. Wir bekommen noch einen recht
guten. Unsere alte Therese habe ich auf vier Jahre engagiert für
Köchin. Sie kommt mit mir nach Rom.
Meine kleinen Mädchen umarme ich —— ach, wie freue ich mich
auf Adels Küsse. Wunsch grüße ich — ich studiere, was ich ihm
wohl mitbringen kann! Adieu.
Ewig, ewig Dein.


87. Humboldt an Caroline                     Marino, 24. Julius 1804

Ich bin wieder hier, nachdem ich ein paar Tage in Rom zu-
gebracht habe, und die beiden kleinen Mädchen sind äußerst
wohl. Ich bin auch wohl, allein nicht so frei mehr als
die letzten Wochen. Viel mehr muß ich jetzt abmachen, was sich
aufgesammelt hat, und schreibe und chiffriere in Marino und gehe
nur eine Stunde am Abend am See spazieren. Die Neuchâteler

———
*) v. Wolzogen. — **) Vgl. S. 56. — ***) Bekanntlich war Neuchâtel
damals preußisch.

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