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ist mehr wie der Mensch, oder richtiger, bei denen, die einmal
schreiben, der wahre Mensch.
Caroline und Adelheid sind sehr wohl und vergnügt, obgleich
auch der Damenstrand viele Abenteuer wegen des Sturmes er-
fahren hat.
Lebe herzlich wohl, von ganzer Seele Dein H.

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Von Humboldts Winter und Frühling 1833 in Tegel geben uns seine
Briefe an die Tochter Gabriele ein anschauliches Bild. Er schreibt ihr:


                                                 Tegel, 14. Januar 1833

Ich benutze das gütige Anerbieten der lieben Adelheid, ihr
einen Brief für Dich zu diktieren, teuerste Gabriele, und
Dir für den Deinigen zu danken, in dem Du mir so
liebevolle Wünsche für das neubegonnene Jahr schreibst. Möge
der Himmel auch Dich und die Deinigen behüten und Dir jede
Sorge um die Gesundheit der lieben Kinder ersparen. Dies Jahr
wird uns doch endlich zusammenführen, und die guten Kleinen
werden mir wie neu geschenkt sein, auch die, die ich schon kannte . . .
Führe ja, teures Kind, Deinen Plan aus, abzureisen, sobald
der Frühling die Fahrt der Dampfschiffe wieder beginnen läßt.
Ich dächte, Du könntest noch im April bei uns ankommen, und
das wäre sehr schön, weil es uns noch zwei Monate des Zusammen-
seins vor der fatalen Badereise ließe . . .
Tegel wirst Du gewiß recht schön finden, und dem lieben
Grabe so nahe zu sein, wird Dir unendlich wohl tun; ich kenne es
nun in allen Jahres- und Tageszeiten, und seine Nähe gehört wie
zu meinem Dasein. Ich führe auch insofern hier ein so glückliches
Leben, als es in dieser Vereinzelung möglich ist. Manche Unbe-

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