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Park kennt, weiß, in welchem Grade es Humboldt gelungen ist, auch diesem
Ort das Gepräge des eigenen harmonisch-edlen Wesens zu geben.
Unauslöslich fühlte er sich nunmehr an Tegel gefesselt, wie er der
Tochter Gabriele schreibt: »Ich fühle, daß ich hier werde sehr unbeweglich
werden. Es ist nicht mit Worten zu schildern, wie das, was nun nie wieder
seine Stelle verändern kann, an einen Ort fesselt.«
Als störenden Eingriff in seine Zurückgezogenheit mußte Humboldt
den im Mai 1829 an ihn herantretenden Auftrag des Königs empfinden,
die innere Einrichtung des soeben vollendeten Museums zu überwachen.
»Ich hoffe,« schreibt er, »daß ich vom Museum loskomme. Witzleben ist nicht
der Urheber der Sache. Er wird nun morgen bei dem Kronprinzen und
Wittgenstein dagegen arbeiten und sagen, daß ich den Antrag nur mit der
größten Mühe und mit wahrer Aufopferung annehmen, voraussichtlich aber
ausschlagen würde. Er hat mir wiederholt versichert, daß ich damit die
Sache wegen meiner jetzigen Gemütsstimmung ausschlagen könne und daß der
König das durchaus nicht übelnehmen würde. Hiernach denke ich nun zu handeln.«
Als es Humboldt indessen doch nicht gelang, sich der Aufgabe zu ent-
ziehen, löste er sie mit seinem Kunstverständnis in der kurzen Zeit von fünf-
viertel Jahren. Die glückliche Vollendung dieses Auftrages nahm der
König zum Vorwand, ihm den Schwarzen Adlerorden zu verleihen und
ihn zugleich durch Kabinettsorder vom 15. September 1830 von neuem in
den Staatsrat zu berufen. Diese Berufung war wohl als öffentliche Reha-
bilitierung gemeint, die man ihm nach der schroffen Entlassung von 1819
schuldig war. Sie war aber nach Lage der Dinge von gar keiner politischen
Bedeutung, sie veranlaßte nur, wie Humboldt meinte, einen »regelmäßigen
Planetenlauf in die Stadt« zu den Sitzungen. Im übrigen fand er: »Die
Periode, wo man sich von allem im Leben zurückziehen kann, ist sehr wohl-
tätig, und Wenigen kommt sie so rein und natürlich wie mir.«
Viele der nahen Freunde sah er nun in den folgenden Jahren dahin-
gehen. 1829 Kunth, den Leiter seiner Kindheit, 1830 Motz, 1831 Stein,
Körner, Dohna und Niebuhr, 1832 Goethe.
Die eigene Gebrechlichkeit nahm zu und machte Badereisen nach Gastein
in den Jahren 1829 und 30 und nach Norderney 1831, 32, 33 not-
wendig. Humboldts Briefe an seine Tochter Gabriele aus jener Zeit sind
bekannt *), aber auch die an die Kinder Hedemann und Caroline geben uns
Einblicke in sein äußeres und inneres Leben dieser letzten Jahre.

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*) Gabriele v. Bülow. Berlin, E. S. Mittler & Sohn, 15. Aufl. 1913.

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