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erhalten hat, daß, wie er nach Nürnberg kam, den Tag Hochzeit
in der Familie von Birkheim, eine der Nürnberger Patrizier-
familien, war, und sie hätten alle um die Linde auf dem Hofe der
Burg getanzt, die ein gar herrlicher alter Baum sei.
Der Minister von Altenstein war nicht längst bei mir, der
hier auch auf Rust *) wartet. Er hat mir erzählt, daß das Glei-
chische Gut, Bonnland **), wohin Emilie Schiller gekommen ist, ein
sehr schönes Gut sei, daß der junge Gleichen ***) einen vortrefflichen
Ruf in der ganzen Gegend habe, und daß er ganz allgemein diese
Verbindung als eine recht zum inneren Glück des Lebens geeignete
in der Gegend habe beurteilen hören. Er setzte recht hübsch hinzu:
»Gewöhnlich erlaubt sich ein jeder ein Urteil bei Gelegenheit einer
Heirat, und gewöhnlich ein kritisierendes, ich habe aber auch nicht
einen Menschen gehört, der nicht von dieser Verbindung als von
einer recht passenden spräche.« Da Du auch Emilien liebst, so
wird Dich dies gewiß freuen.

                                          Bayreuth, 29. September 1828
Rust kam den 26. gegen 3 Uhr, und den Nachmittag habe ich
ihn eine halbe Stunde gesprochen . . .
Wir fuhren um 8 Uhr fort und waren um 2 in Thurnau,
wo wir auch gestern blieben und wo es recht angenehm war.
Giechs †) machen die Wirte auf eine ganz ausgezeichnete Art.
Thurnau ist ein altes weitläufiges Gerülle, nicht schön, aber in-
wendig ist manches recht hübsch und komfortabel, die Herrschaft
Thurnau von 7000 Untertanen.

———
*) Rust begleitete den Kronprinzen nach Italien.
**) Eigentlich Schloß Greifenstein ob Bonnland in Unterfranken.
***) Freiherr Adalbert v. Gleichen-Rußwurm, geb. 1803, † 1887, seit Juli
1828 mit Emilie v. Schiller vermählt.
†) Friedr. Karl Hermann Graf v. Giech, geb. 1791, vermählt 1825
mit Henriette Freiin vom Stein, geb. 1796.

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