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auf Boot und brachte noch Menschen an Bord. Wir waren über
150 Passagiere.
Wenige Minuten nach 4 Uhr setzte sich das Dampfschiff in
Bewegung, und immer ferner trat die Stadt zurück, und zuletzt
blieb nichts als eine dicke schwere Wolke am Horizont. Ich ging
um 6 aufs Verdeck und blieb ein paar Stunden mit Humboldt,
dann frühstückten wir Kaffee, den uns Bülows schon filtriert mit-
gegeben hatten, und dann legte ich mich wieder nieder. Ich war
zu traurig, um mich mit fremden Menschen einzulassen. Um 12
etwa kamen wir aus der Themse ganz heraus, und nun empfingen
uns die Wogen des Meeres und ein heftiger Nordwestwind.
Prachtvoll kam das Meer dahergezogen, einem Sieger gleich, und
sein Schaum überspritzte das Verdeck. Ich mußte mein Kajüten-
fenster schließen. Die vielen Frauen, ein Kind von neun Mo-
naten wurden schrecklich krank. Das Kind versagte die Mutter-
brust und schrie fürchterlich und brach mit konvulivischer Anstren-
gung und rief immer dazwischen »Mama, Mama,« wie um Hilfe.
Und die arme Mutter lag mit dem Kind auf dem Boden der
Kajüte totkrank und sagte einmal über das andere: »What shall
I do, my dear?«
Es waren Stunden, die ich nie vergessen werde. So wie ich
still liegen blieb, brach ich selbst nicht, aber beim geringsten Heben
des Kopfes kam es mir auch. Niemand konnte ich zu Hilfe
kommen, nicht einmal Linchen, die mir so gegenüberlag, daß ich sie
sehen konnte. Diese Krankheit hat das Fatale, daß sie so ver-
nichtend auf die Kräfte wirkt.
Nach mehr wie fünf Stunden Fahrt auf dem Meere gelangten
wir nach Calais. Die Fahrt hatte 13 Stunden gedauert. Unsere
Reise war, bis auf einen ganz furchtbaren Sturm den 20., glücklich,
und den 22. kamen wir bei guter Zeit in dem schönen Paris an,
wo ein heitererer Himmel ist, und wohnen in denselben Zimmern,

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