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[ Band 7 Brief 141: Humboldt an Caroline Tegel, 4. August 1826 ]
mit vielen Gesandten im Kruge war, gesagt, daß es gar hier nicht so aussähe wie sonst in der Mark. Eine gewisse exotische Luft müßten wir wirklich mit hergebracht haben. Die Dieffenbach aber hat mir etwas sehr Komisches erzählt. Berliner, die hier in unserer Abwesenheit das Haus besehen haben, haben sich über die Größe meines Bettes nicht zufrieden geben können. Sie haben gemeint, man spräche wohl von den Statuen und Gipsen, aber das eigentlich Merkwürdige sei dies Bett. Auch ruhte die Dieffenbach nicht eher, als bis sie es selbst gesehen hatte. Da ich die Dieffenbach recht gern habe und sie seit unserm Heraus- ziehen nach Tegel nicht gesehen hatte, war es mir sehr lieb, daß sie dabei war und erleichterte mir die Sache mit den beiden anderen Damen, die nicht zu meinen Lieblingen gehören. Ich bin aber sehr höflich gewesen, ich fürchte nur zu sehr für die Folgen. Derselbe Tag war außerdem sehr anstrengend. Ich habe für Tegel gelitten und gestritten. Es war die berühmte Grenzbesichti- gung mit der Königlichen Forst. Tegel ist mir ordentlich den Tag groß vorgekommen. Die Sache ist übrigens sehr gut abge- gangen. . . . 142. Caroline an Humboldt Wildbad Gastein, 5. August 1826 Vorgestern um Mittag sind wir glücklich durch alle Pässe und Fährlichkeiten hier angekommen, teuerstes Herz. Hier angelangt, empfing uns der Doktor und führte uns eine Treppe hoch in ein helles, freundliches Zimmer, nach Abend und Mitternacht gelegen, vier Fenster, den Wasserfall zur Seite, der Platz vor dem Schloß, auf dem alles, was kommt, an- kommen muß, das Tal nach beiden Seiten, mannigfach beleuchtet, 270