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[   Band 7 Brief 138:    Caroline an Humboldt     Regensburg, 29. Julius 1826   ]


Seit Bayreuth wo ich zuletzt einige Zeilen schrieb, hat sich
sonst nichts begeben. . . .
Hier fängt man nun schon an, einige Kunde von Gastein zu
bekommen. Es soll dies Jahr sehr ungemütlich voll sein. Böse
Aspekten! Viele sind hineingereist, sagen die Leute, beinah noch
niemand zurückgekommen. Wie wird das werden?
Wir denken und reden davon, wie es nun heut schon acht
Tage sind. Ach, mit recht schwerem Herzen bin ich weggegangen,
bin es noch. Wird mir Gastein die so total gesunkenen Lebens-
kräfte bis zu einiger Stärke wiedergeben?
Meine Hand ist nun müde, lebe wohl, gedenke liebend
Deiner Li.


139. Caroline an Humboldt                  Salzburg, 1. August 1826

Wir sind um Mittag hier angekommen, mein teures Herz,
weil aber verschiedenes am Wagen zu machen ist, so
bleiben wir und denken morgen beizeiten fort und bis
Lind oder Lent zu gehen, und übermorgen sind wir dann, so Gott
will, in Gastein.
Die Berge und die Gegend von Salzburg haben mich sehr
gerührt. So schön, in so lieblichen und großartigen Formen stellen
sie sich dar, und der milde Duft des Südens umgibt sie schon.
Der Weg von Regensburg hierher ist ungemein schön, bei Öttingen
hat man schon die ganze Kette der Salzburger Alpen vor sich,
und eine ausfallend üppige Vegetation macht sich recht bemerkbar.
Ich habe viele Blumen gesehen, die bei uns nicht so am Wege
wachsen.
Meine Beine, liebes Kind, werden wahrscheinlich durch das
Fahren nicht besser. Zwar verhalten sie sich noch ziemlich ruhig,

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