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[   Band 7 Brief 137:    Caroline an Humboldt     Gera, 25. Julius 1826   ]


Wie viel habe ich an Dich gedacht, mein liebes Herz, und in mir
empfunden, mit wie viel Sorge Du mich entlassen hast, es ist beinah
etwas Schlimmeres um den, der zurückbleibt, als um den, über
den das Los der Reise geworfen ist — doch fügt der Himmel es
gnädiger als man denkt, und er wird mir auch weiter helfen.
Habe nur Mut. Adelheid ist von einer höchst liebenswürdigen
und heiteren Laune, Caroline gut und sorgsam und durch die
Schwester sehr aufgeheitert. Die Konversation ist meist recht
lebhaft.
Für heute sage ich Dir Lebewohl. Wir hoffen morgen nach
Hof zu gelangen. Grüße doch alle tausend, tausendmal, die
Kinder groß und klein. Den 3. August hoffe ich doch Gastein zu
erreichen.


138. Caroline an Humboldt                Regensburg, 29. Julius 1826

Wir sind um 3 Uhr glücklich hier angekommen, mein teuerstes
Herz, obgleich wir heute früh wirklich einen unangenehmen
Vorfall hätten haben können. Ein Bauer, der auf der
Chaussee vor uns fuhr, verlor einen vollen Sack vom Wagen, das
linke Vorderpferd scheute sich davor und drängte das rechte nach
dem Chausseegraben. Der Postillon hatte jedoch noch die Gewalt,
die Stangenpferde zu halten, und der Jäger, der sehr schnell vom
Bock herunter war, erfaßte die Vorderpferde und drehte sie so,
daß sie den Gegenstand ihres Schreckens, den Sack, nicht sahen.
Indessen ist es wohl ein großes Glück, daß der Wagen durchgeht,
denn eine kurze schnelle Wendung, schneller wie der Gedanke, hatten
Pferde und Wagen gemacht, und ohne diesen Vorzug möchte vieles
zertrümmert worden sein. Einiges am Riemzeug muß hier wieder
gemacht werden. Der Postillon war am Daumen der rechten
Hand verletzt und blutete sehr.

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