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[   Band 7 Brief 127:    Humboldt an Caroline    Ottmachau, 10. April 1826   ]


Aber ich kehre zu Deinem Brief zurück. Du kündigst mir
also den Herrn Dobbeler an, der aber sehr langsam reisen muß,
denn er ist jetzt (1/2 10 Uhr abends) noch nicht hier. Das war die
zweite Begebenheit. Ich trank nun Kaffee, und siehe Herr Cirves *)
wird angemeldet. Du weißt, daß er den Oberamtmann Mann
zum Pächter empfahl. Er fing gleich von ihm an, versicherte, er
sei in dem besten Willen, zu pachten. Nun tat ich groß mit der
Konkurrenz und versicherte, wenn er nicht schnell mache, sei die
Sache vergeben. So habe ich drei Pächter, zwei wilde und einen
zahmen, der sich stellen muß, als wollte er beißen, aber niemandem
etwas tut. Da ich diesen abrichten muß, so muß ich ihn nahe
haben, und er wird also in meiner ehemaligen Stube wohnen.
Die beiden anderen logiere ich, wie sie kommen, in die untere
Stube hier den einen und den andern ins Oberschloß. Die müssen
nie ohne Dobbeler und mich unter ein Dach kommen, sonst kon-
spirieren sie gegen mich.
Mein Hauswesen ist nun auch besorgt. Ein für allemal habe
ich mir alle Tage ein Huhn in der Suppe bestellt. Es ist das
einzige Fleisch, da es jetzt kein Wild gibt, das ich in dieser Küche
noch mit Appetit esse, und etwas muß man doch essen. Für die
Fremden habe ich Kalb (das hier nur einen Silbergroschen das
Pfund kostet) und von Neiße Hammel. Denn Hammel kommt
hier nicht vor.
. . . Grabowski, der Unglückliche, sitzt in Neiße in einer Kase-
matte, wo, wie Falckenhausen versichert, es im November um
Mittag dunkel war. Doch geht er alle Tage vierzehnmal um den
Wall des Forts, dann ist er eine Meile gegangen. Man sieht,
daß das Leben überall geht. Geht es nicht in die Länge, geht
es in die Runde. Das hat wohl etwas Rührendes, doch kann
ich’s so unglücklich nicht finden. Man heftet sich vielmehr an eins,

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*) Justizkommissarius.

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