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[   Band 7 Brief 116:    Caroline an Humboldt     Marienbad, 12. September 1824   ]


nur gezeigt hat er sie mir, und er wollte eine Person, die den
Namen Humboldt trüge, sehen.
Ich breche nun ab, teures, liebes Herz, weil mir sehr empfohlen
worden ist, auf einmal nicht viel zu schreiben. Ewig Dein.

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Nachdem Frau v. Humboldt Ende September glücklich nach Tegel zu-
rückgekehrt war, wurde der Oktober vereint dort zugebracht und Anfang
November das Winterquartier in Berlin bezogen, worauf Humboldt eine
dreiwöchige Reise auf die thüringischen Güter antrat.


117. Humboldt an Caroline               Magdeburg, 8. November 1824

Wie geht es Dir, liebe, süße Li? Ich denke beständig an
Dich, ob Du noch so viele Schmerzen hast, und ob dies
trübselige Wetter sie nicht erhält und vermehrt. Ich
habe denn meine Irrfahrten glücklich vollbracht. Bei Fouqués *)
kam ich so nach 2 Uhr an, es sind doch 9 Postmeilen und ein
fataler Weg, Sand und viele Stein- und Knütteldämme. Wäre
mein Wagen nicht von so einer edlen Zähigkeit, weiß ich nicht,
wie es gegangen sein würde. Bei Fouqués wurde ich mit vieler
Freude und Güte empfangen, er besonders ergoß sich in den aus-
führlichsten Phrasen, und wirklich bin ich den halben Tag sehr
angenehm dagewesen. Das Haus **) hat ganz seinen alten Eindruck
wieder auf mich gemacht. Von außen nicht. Aber innerlich hat
es alles, was man von einem alten, bequemen und vornehmen
Landsitz erwarten kann, obgleich jetzt das Ameublement, einige
Zimmer ausgenommen, sehr altertümlich und wenig soigniert ist.
Ich fand im Salon große Gesellschaft, in die ich mich mit un-

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*) Friedr. Heinr. Karl de la Motte-Fouqué, geb. 1777, † 1843, roman-
tischer Dichter, vermählt mit Karoline v. Briest, verwitweter v. Rochow,
geb. 1773, † 1831.
**) Nennhausen, zwei Meilen östlich Rathenow, ein Briestscher Besitz.

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