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[ Band 7 Brief 111: Caroline an Humboldt Marienbad, 29. August 1824 ]
und nach und gewinnt oft erst durch großes Leiden die Fakultät es selbst zu entdecken. Ich möchte Dich doch in Tegel angekommen wissen, Dein be- rühmter Wagen scheint ungefähr wie mein Gesundheitszustand, wie ein Kranker, an dem geflickt wird, immer kommt ein neuer Schaden zum Vorschein. 112. Humboldt an Caroline Tegel, 30. August 1824 Es ist heute eine schreckliche Verwirrung im Hause, liebe Li, und ich werde Dir nur wenige Worte sagen können. Seger und Wanschafft sind mit 9 bis 10 Menschen hier, um alle Figuren aufzustellen. Es ist vollkommen glücklich gegangen. Nichts hat gelitten, und alle Gipse stehen im Saal. Heute nach- mittag werden die Stücke zusammengesetzt und der Mars und Merkur auf ihre Postamente. Das Heraufbringen geschah zwar auf einem eigens gemachten Schlitten und auf der Treppe festge- machten Leisten. Es sah demungeachtet halsbrechend aus. Wären die Stricke gerissen, lag alles. Ich habe zwar die Art des Trans- portes ganz den Leuten überlassen. Aber es war doch sehr gut, daß ich hier war. Man mußte doch viel kleine Hilfsmittel herbei- schaffen und immer schreien, daß sie nicht die Gipse mit den Händen anfassen sollten. Ich habe jedem Menschen ein reines Wischtuch geben lassen. Dich aber hätte ich hergewünscht, geliebte Seele. Du siehst gern solchen Operationen zu. Die Kinder haben gar nicht die Passion auf das Neue. Ich bin hier durch Rauch und Tieck unterbrochen worden. Morgen wird der Saal fertig. 215