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[   Band 7 Brief 62:    Humboldt an Caroline    Burgörner, 21. April 1822   ]


Sie ist aber jetzt auch nicht mehr so teuer. Die letzte Woche hat
5 Taler, 21. 6 gekostet. Das ist etwa 20 Silbergroschen den Tag,
also für vier Personen etwa die Person 5 Silbergroschen und
dabei war noch der berühmte Kapaun.
Der Jäger hat zur Probe zwei Leuchter für die Leute machen
lassen, und sie sind äußerst gut geraten. Ich habe auch ein paar
für Hermann und den Hofmeister bestellt. Dabei fällt mir etwas
ein, was ich schon lange sagen wollte. Nicht wahr, wir gewöhnen
Hermännchen nicht so groß, ihm gleich Wachslichte zu geben?
Er ist es nicht gewohnt, wir haben selbst alle unsere Weisheit bei
Talg erlernt, und mich dünkt, es würde nicht gut sein, wenn wir
zu viel von dem bürgerlichen Leben, was Hermann bei Türk geführt
hat, gleich abschaffen wollten. So meine ich, lassen wir ihn auch Milch
des Morgens trinken, nicht Kaffee, diesen nur, wenn er mit uns früh-
stückt, was doch nur Sonntags geschehen kann. Auch den Wein, denke
ich, muß man ihm nicht angewöhnen. Man bleibt doch frugaler, wenn
man früh so gehalten worden ist, das sieht man an Alexander und mir.
Du wirst, süßes Herz, über meine Pedanterie lachen. Aber ich
bin wirklich in solchen Dingen für etwas strenge Regeln.
Die »Allgemeine Zeitung« ist ja noch unvernünftiger als die
Hamburger. Die läßt gar den Großfürst Constantin um Herrn
Sachse reisen. Man hätte dem Ärmsten nie die Wichtigkeit zugetraut.


63. Humboldt an Caroline                    Burgörner, 24. April 1822

Daß Theodor fort ist, ist mir auch für Deine Ruhe sehr
lieb. Er hat Dir doch eine Menge Wirrwarr ins Haus
gebracht. Wenn es nur gut mit ihm in Breslau geht.
Ich fürchte sehr, daß es mit dem Kommandeur bald Händel geben
wird. Ich habe heute einen Brief von ihm gehabt, sehr höflich

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