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[ Band 7 Brief 61: Humboldt an Caroline Burgörner, 17. April 1822 ]
Bopp also erscheint wirklich? Ich habe es immer gesagt, daß der gar nicht so bloß die Wut auf das Sanskrit hätte. Neulich hat Saalfeld *) die Schrift bei mir gesehen und gleich danach gefragt. Ich sagte, es sei die Alt-Indische. Da wußte er aber gleich von selbst den Namen Sanskrit und schien viel Kurio- sität danach zu haben. Es ist doch eigen, wie die Aufklärung hinter die Berge kommt. Den 18. Motz ist noch nicht gekommen und kommt auch schwerlich heute, da es 1/2 9 ist. Ich begreife nicht, was ihn abgehalten haben muß. Von Carolinen, nämlich der Wolzogen, habe ich einen ganz ungewöhnlich langen Brief gehabt. Sie schreibt sehr hübsch über die Abhandlung. Sie verspricht auch im Mai herzukommen. Es ist eigentlich recht lange, daß wir beide nicht zusammen mit ihr gewesen sind. Denn das in Frankfurt, das letztemal, läßt sich nicht rechnen. Sie ist aber immer so unbestimmt in ihren Plänen, daß sich doch auf ihr Versprechen nicht rechnen läßt. 62. Humboldt an Caroline Burgörner, 21. April 1822 Ich kann Dir nicht sagen, liebe Li, wie ich mich sehne, Dich hier zu wissen, teils weil ich so unendlich lieber mit Dir bin, aber recht sehr auch, damit Du hier mehr Ruhe ge- nießest, die Dir wirklich not tut. In Berlin kommt ja eine Un- annehmlichkeit über die andere über Dich, und allein schon Theodors Hinhalten und ewiges Zögern hat etwas Angreifendes und Er- ——— *) Inspektor. 107