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[   Band 7 Brief 59:    Humboldt an Caroline    Burgörner, 12. April 1822   ]


schwörung hatte zahlreiche Verzweigungen in der europäischen
Türkei, in Italien, Frankreich, Spanien und selbst in Amerika.«
Man hätte Herrn Sachse nie solche Verbindungen zugetraut.
Such doch durch Eichler zu erfahren, wie die »Allgemeine Zeitung«
sich darüber ausläßt. Sie pflegt vernünftiger zu sein. Daß man
ihn so geradehin meinen Sekretär nennt, mag wohl Bosheit sein.
Allein es ist das Handwerk der Zeitungsschreiber, einer Sache
gern mehr Wichtigkeit beizulegen, und am Ende ist zwischen einem
Abschreiber und einem Sekretär auch nur eine Nuance. Beide
schreiben. 


60. Humboldt an Caroline               Burgörner, 16. April 1822

Du bist also ordentlich leidend, arme Li, es schmerzt mich
unendlich, und da die Schmerzen doch untrügliche Anzeigen
von Gicht sind, so weiß ich nicht, ob Du nicht solltest
auch dies Jahr die Badereise, so unangenehm sie ist, vornehmen . . .
Mit der Pflanzung und noch mehr mit dem Malen habe ich
viel Not. Mit der erstern jedoch nur, daß sie gar nicht fertig
werden will. Denn hübsch wird sie sehr. Ich habe aber gar nicht
eingesehen, wie weitläufig eine solche Anlage ist und in was ich
mich embarkiert habe. Man stellt sich das, wenn man es nie
gemacht hat, so leicht vor. Das Pflanzen ist durchaus vollendet,
aber das Wegemachen, Planieren, Aufräumen nimmt kein Ende.
Nun gibt es aber auch kein Terrain in der Welt, das für diese
Dinge so ungünstig wäre. Lauter Höhen, Tiefen, Steine, alter
Schutt. Für das Vergnügen möchte dies Arbeiten ewig dauern,
es ist wirklich sehr amüsant. Allein wegen des Geldes wünsche
ich das Aufhören. Bis jetzt kostet die Anlage etwas über 200 Taler.
Mit 50 Talern noch hoffe ich zu reichen . . .

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