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[   Band 7 Brief 33:    Humboldt an Caroline    Ottmachau, 9. August 1820   ]


Unermeßliche hinabsinkt, und die Nacht kommt einem so lieb
und willkommen. In keinem Augenblick, glaube ich, stürbe man leichter.
Ich endige nun morgen hier, und Sonnabend reise ich ab.
Ich freue mich unendlich, Dich jetzt bald zu umarmen, süßes,
teures Herz, es sind doch wieder über drei Monate Trennung gewesen.
Ich habe den Pachtkontrakt nun abgeschlossen, aber nur auf
drei Jahre. Die Summe und Bedingungen sage ich Dir mündlich.
Daß ich die höchste Pachtsumme stipuliert hätte, die gegeben werden
könnte, glaube ich nicht. Ich bin sogar vielleicht weit darunter ge-
blieben. Darum habe ich auch eine so kurze Pachtzeit genommen.
Unter den Umständen aber, glaube ich, habe ich recht gehandelt.
Der jetzige Pächter wäre, wenn ich nur bis gegen das Höchste ge-
spannt hätte, nicht geblieben. Er ist 18 Jahre hier, hat die Güter
sehr gut gehalten und ist in der ganzen Gegend geachtet. So
fremd herzukommen, in ein Geschenktes zu treten und gleich so
Unmut und Kummer zu verbreiten wäre mir ein höchst widerlicher
Gedanke gewesen. Leben und leben lassen. Es ist mir einmal
nicht gegeben, ungenügsam zu sein und sehr zu pressen. Ich bereite
auch das Ameublement des Hauses vor. Die Schwester des Ober-
amtmanns wohnt hier im Hause, und ich lasse ihr die Wohnung
bis Ostern. Dafür will sie alles besorgen . . .
Alexander schreibt mir, daß nun endlich sein von Steuben *)
seit Jahren gemaltes Bild abgehen wird. Er entschuldigt sich sehr,
daß er den Rahmen und den Transport mich bezahlen lassen werde.
Er versichert aber, daß er sehr arm ist. Das glaube ich nun wirklich,
und da ich eben auf dem donjon sitze und weit herum auf mein
Reich sehe, so finde ich ganz natürlich, daß ich bezahle. Ich denke,
wir hängen das Bild in Tegel auf, wo einmal alle Familienbilder sind.

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*) Russischer Maler in Paris. Vgl. Bd. IV, S. 328.

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