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[ Band 7 Brief 32: Caroline an Humboldt Burgörner, 3. August 1820 ]
sehr erfreulich, und man kann Dir, glaube ich, mit Fug und Recht Glück zu dieser Akquisition wünschen. Ohne Zeitungen lebe ich wie Du, hier sind nicht einmal die Berlinischen. Aber über die Königin von England habe ich in Dresden alles gelesen. Es ist furchtbar, und ich bleibe immer dabei, daß es besser wäre, eine Königin, die man nicht aufs Schafott bringen kann (und das scheint nicht), ruhig in ihre Stelle treten zu lassen, als diesen Skandal der Welt preiszugeben. — Es liegt darin eine gewisse abjekte Gemeinheit, Du hast ganz recht. Es charakterisiert die Zeit. 33. Humboldt an Caroline Ottmachau, 9. August 1820 Ich komme eben von einem langen Spaziergang zurück, liebe Li, die Sonne ging herrlich unter, ohne alle Wolken, wie oft in Italien, und an unserem Schloßberg, oben bei der äußeren Mauer, ist ein Platz, wo man sie himmlisch sieht und gleich nachher den Schatten, der sich wie ein Hauch über das Ge- birge und die weite Ebene zieht. Mehr und hübschere Spazier- gänge gibt es vielleicht nirgends als hier. Ich ging heute nur so aufs Geratewohl und kam in allerliebste, wie mit Fleiß eingerichtete Wiesen und Waldpartien, so kühl, frisch und schattig, daß einem ganz wohl wurde. Dies war zwar nicht auf unserem Gebiet, sondern im Stadtwald, aber Du weißt schon, süßes Kind, daß ich nicht viel aufs Eigentum halte. Es wird einem vielmehr manchmal recht wohl, so wie ein Fremder herumzuwandern. Man ist ja auch nur ein Fremder auf Erden und hat nichts recht eigen. Der Sonnenuntergang übt von jeher eine große Gewalt über mich aus. Wie ich gestimmt sein möchte, er bringt immer alles ins Gleichgewicht. Es wird einem so weit, wenn die Sonne wie ins 67