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[ Band 7 Brief 22: Humboldt an Caroline Tegel, 7. Julius 1820 ]
3 die Nacht nach Hause. Alle Prinzen waren sehr freundlich. Dienstag aß ein Mitglied der Akademie, ein Dr. Seebeck, und ein Russe, ein Herr von Staven, der in der Krimm wohnt und den Kaukasus bereiset hat, bei mir. Den Nachmittag kamen Kohl- rauschens. Der kleine Junge ist zwar sehr häßlich, aber sehr gut. Er kommt immer ganz sachte und küßt einem die Hand. Heute oder morgen will die Berg zum Essen kommen und Montag Kohl- rauschens. Das ist schlimm an Tegel. Man ist gar nicht allein. Man lebt vielleicht gesund wegen vieler Luft und Bewegung, aber man tut nicht viel. 23. Humboldt an Caroline Tegel, 10. Julius 1820 Ich habe hintereinander zwei Deiner lieben Briefe bekommen, teure Li, den von unserm Hochzeittage und den vom 1., und es freut mich sehr, daß es doch so leidlich mit Deiner Gesundheit geht und die Kur ihre Wirkung tut. Wenn nur das schlimmere Wetter Dich nicht wieder zurücksetzt. Jetzt eben, da ich dies schreibe, früh um 6 Uhr, ist der Himmel ganz grau bezogen, wenn auch die Luft nicht gerade sehr kalt ist. Es ist unendlich hübsch, was Du bei Gelegenheit Deiner und unserer drei Töchter schreibst. Allerdings sind die Kinder ver- schieden von Dir, und auch in sich alle recht gut und sehr lieb. Das erkennt niemand so sehr wie ich. Allein, worin, wie Du be- hauptest, auch eine einzige nur besser wie Du wäre, sehe ich nicht ein. Du hast alles menschlich und häuslich Hübsche, Liebe und Gute wenigstens in gleichem Grade als sie, und dann so viel und unendlich viel Höheres und Tieferes mehr als je eine von ihnen haben wird. Es fällt mir oft bei den drei Kindern ein, so un- 47