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[   Band 7 Brief 21:    Humboldt an Caroline    Tegel, 3. Julius 1820   ]


saßen dort einige Augenblicke. Diese Spitze hat jetzt ordentliche
Gänge, und wir lassen sie nun durch Pflanzungen mit dem Hopfen-
garten in Verbindung bringen. Von da fuhren wir wieder bis
zum Lusthause und tranken dort Tee. Ich hätte unendlich ge-
wünscht, süßes Herz, Du wärst mit uns gewesen. Doch hätte
die Prinzessin dann freilich nicht soviel von Dir reden und Dich
loben können, was doch auch sehr hübsch war. Sie fing von
Deinen Augen an und hat wirklich sehr viel fein Beobachtetes
darüber gesagt. Dann fing sie bei einer anderen Gelegenheit
wieder an, von der Schönheit Deiner übrigen Züge, und daß sie
so fest und in dem eigentlichen Bau des Kopfes lägen, daß sie
sich gar nicht verändern könnten, und von da ging sie weiter auf
Deinen Geist, Deine Liebenswürdigkeit im Umgang, die Tiefe der
Empfindung und Gesinnung, die Güte über. Auch erwähnte sie,
wie sie längst, ehe sie Dich gesehn, und ehe wir verheiratet waren,
von Dir mit Bewunderung gehört und immer gewünscht hätte,
Dich zu sehn. Ich wiederhole Dir das alles, süße Seele, weil
Du niemals recht selbst weißt, wie Du bist. Ja, Du bist wirklich
himmlisch und einzig in der Welt, und so ganz, wie Du das bist,
weiß doch niemand, geliebtes Wesen, als ich, und doch machst Du
schon auf die andern, die es nur so halb ahnden und kennen, den
Eindruck. Das ganze Leben ist auch anders, so wie man Dich nahe
fühlt. Das empfinde ich wieder jetzt mit jedem Augenblick jeden Tag.
... Allerdings erfordert es Vorsicht und Behutsamkeit, nicht jetzt
mich in den Verhandlungen mit dem Finanzministerio und der
Regierung um Vorteile bringen zu lassen, um so mehr als die
Kabinettsorder nicht recht klar ist und ich nach ihr gewissermaßen
schikanieren oder zu viel fordern könnte. Ich bleibe aber streng
dabei, daß ich nur gewiß einen reinen Ertrag von 5000 Talern
habe. Es wäre unrecht von mir, mehr zu verlangen, und würde
mir, selbst wenn ich es erhielte, auch in der Meinung schaden,

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