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[   Band 6 Brief 242:    Humboldt an Caroline    Berlin, 12. September 1819.   ]


Sie ihm, ich hätte ihm immer treu gedient und stürbe in den
gleichen Gesinnungen.« Endlich hat er verordnet, ohne alles Ge-
pränge begraben zu werden auf seinem Feld an einem Platz, wo
die Linden stehen, mit einem Stein, der bloß seinen Namen, sein
Geburts- und Sterbejahr anzeigte.
Nachher hat ihn der König, wie ich höre, noch besucht, aber
er soll so matt gewesen sein, daß er nur wenige Worte hat reden
können.

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Ich habe gestern mittag Eichhorn bei mir gehabt. Er ist mir
immer sehr gut gewesen und hat sich immer äußerst teilnehmend
bewiesen. Er ist auch jetzt ebenso und immer einer der Denkendsten
und Geschicktesten hier. Es ist ein großes Glück für Bernstorff,
daß er ihn zur Seite hat. Er ist aber auch Bernstorffen
sehr gut und freut sich sehr, daß wir beide miteinander überein-
stimmen.
Den Abend ging ich ins Schauspiel. Man gab das Leben
ein Traum und ein neuer Schauspieler, Krüger, von hier trat auf.
Er spielte nicht gerade so übel, aber er heult entsetzlich, windet
sich schlangenartig und sieht wie ein Affe aus. Dennoch habe ich
das Stück mit sehr großer Freude gesehen. Es ist ein ganz eigenes
Leben in diesen spanischen Stücken. Von der ersten halben
Szene an ist man mitten in der Handlung, nichts wird vorbereitet,
alles geht Schlag auf Schlag. Es ist kein fester Zusammenhang
in der Geschichte, keine Charaktere, wie in unseren deutschen
Stücken, alles ist beinah feenartig und schwebt wie außer der
Welt. Aber dieser Mangel an Wirklichkeit schwebt doch gar
nicht in der Luft und vergeht nur so vor der Phantasie. Immer
ist ein wahrer und tiefer Stoff an Gedanken und Empfindung.
Ja, man kann sagen, daß das Innerste, Eigentümlichste des Men-
schen und der Welt dargestellt wird, ohne daß man es gerade

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