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[   Band 6 Brief 220:    Caroline an Humboldt     Ems, 7. Juli 1819   ]


leidlich, Mathilde sehr lieb, Caroline heiter, Adelchen die strenge
Hausfrau, ich bloß und rein dumm.
Ich drücke Dich an mein Herz.


221. Humboldt an Caroline                   Frankfurt, 9. Julius 1819

Nur zwei Worte, süße Li, da ich nur wenige Augenblicke
noch vor unserer letzten Konferenz habe. Ich benutze die
Zeit, in der hier unser Rezeß abgeschrieben wird, um
nach Dir zu sehen; ich komme dadurch um acht Tage früher nach
Berlin, wo ich zum Geburtstag des Königs gewiß sein möchte.
Ich gehe morgen um Mitternacht hier weg und bin am 11. bei
guter Zeit bei Dir. Ich bleibe bis zum 15. morgens bei Dir.
Dann gehe ich nach Coblenz, am 16. nach Bonn, am 17. komme
ich zu Dir zurück, wenn es nicht der 18. wird, am 19. früh
reise ich hierher zurück. Am 20. unterschreiben wir, am 22. spätestens
reise ich ab. Es tut mir leid, Dich wegen Coblenz und Bonn
verlassen zu müssen. Allein es ist zu nötig, daß ich Ingersleben *)
und Solms *) spreche. Lebe innnigst wohl!
Der Herz habe ich vorgestern meinen Abschiedsbesuch gemacht.
Sie grüßt Dich tausendmal. Sie hatte kurze Ärmel. Dies erzähle
ich nur der Seltenheit wegen. Denn seit 33 Jahren, wo ich sie
kenne, habe ich sie nie so gesehen. Hätte mich auch jetzt dessen
begeben. Ein kompletter Mannesarm mit starken Adern.

———
*) Oberpräsidenten der Rheinprovinzen.

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