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[ Band 6 Brief 223: Caroline an Humboldt Ems, 20. Julius 1819 ]
222. Caroline an Humboldt Ems, 10. Julius 1819 Eben habe ich Deinen teuren Brief vom 6. bekommen, mein liebes Herz, die Stein sagte, Du müßtest Dich über die Unregelmäßigkeit des Ankommens der Briefe beschweren, ich finde es auch unausstehlich. Du gehst nun fort! Es ist ein eigen Schicksal, eben da ich Dir so nahe bin. Allein es muß sein. und wir werden ja doch bald und dann ungestört vereinigt sein, Gott wird auch seinen Segen zu dem ernsten Geschäft geben, dem Du entgegen gehst. Gib das Quartier auf, den 1. September soll ich erst von hier fort. Ich lasse mir ein paar Zimmer früher im Schwan bestellen und bleibe, wie ich es jetzt absehe, dann wohl nur zwei bis drei Tage in Frankfurt. . . . Adelheid denkt den 15. August zu reisen. Alles was Du mir vom Kronprinzen schreibst, freut mich innig. Der Komet ist auch hier sichtbar, gegen Dorf Ems zu. Adieu, Geliebter, ich sehne mich sehr nach Dir. 223. Caroline an Humboldt Ems, 20. Julius 1819 Mit Dir, mein süßes Leben, ist alle Heiterkeit verschwunden. Ich bin heut, wo ein Scirocco, dem römischen gleich, weht, dümmer wie dumm und fühle bei einer auffallenden bleiartigen Schwere in den Beinen die zuckendsten Schmerzen. Manchmal begreife ich gar nicht, wie ich noch so 42 Tage hier hinbringen will. Doch es muß alles gehen, es wird 575