< zurück Inhalt vor >
[ Band 6 Brief 217: Caroline an Humboldt Stuttgart, 25. Junius 1819 ]
und Würde in die hohe Gestalt dessen zu bringen, den er sich redend gedacht hat: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.« Heute werde ich den Christuskopf bei Boisserées sehen, der unübertrefflich sein soll. Meine Gesundheit war die Tage leidlicher denn heute, wo es sich wieder in Regen gesetzt hat. Gott, wie ich mich freue, Dich endlich wiederzusehen! Es wird gewiß alles wieder gut werden, auch vielleicht meine Gesundheit wieder wie ehemals. Und Gott wird mir geben, daß, wenn es auch nicht sein sollte, es wenig- stens meine Heiterkeit nicht störe. Weigel gibt mir überdem die beste Hoffnung . . . Ich denke mir, daß wir uns nicht über 24 Stunden nach dem Empfang dieser Zeilen sehen. 218. Caroline an Humboldt Bretten, 2 Meilen diesseits Bruchsal Sonnabend, 26. Junius 1819 Uns ist das Komischste arriviert, mein geliebtes Herz, was einem arrivieren kann. Wir haben uns auf der Straße von Stuttgart nach Heilbronn verirrt und sind auf die von Bruchsal gekommen. Wir bemerkten den Irrtum unserer Postillone erst auf der ersten Post. Erst wollten wir die Nacht durchfahren, allein Weigel will es nicht meinetwegen, also bleiben wir diese Nacht hier, es ist 10 Uhr, und fahren morgen 5 Uhr fort. Wir senden Dir nur diese Stafette, damit Du nicht von Heidelberg abgehest, und nehmen alle möglichen Precautionen, um Dich noch in Heidelberg zu treffen. Gott gebe seinen Segen dazu. Ich umarme Adelchen und August. Alles grüßt tausend- 570