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[ Band 6 Brief 200: Humboldt an Caroline Frankfurt, 7. Mai 1819 ]
immer wieder. Um die Festwohnenden kann man doch herumgehen. Gottlob, daß die Schlabrendorff eine feste Gesundheit hat, so wird sie wenigstens kein Bad besuchen. Sie läßt mir eben sagen, sie würde zu mir kommen. Ich hatte das Prävenire spielen wollen und ihr sagen lassen, ich würde kommen. Keine Hilfe! Glücklicher- weise ist es so warm bei mir, da die Sonne von vorn in die Fenster scheint und der eiserne Ofen von hinten glüht, daß sie es nicht lange aushalten kann. 201. Humboldt an Caroline Frankfurt, 10. Mai 1819 In den Zeitungen steht, daß das Geschäft unserer Kom- mission geendigt ist, und namentlich von mir, daß ich fürdersamst nach Berlin gehen werde. Dies kann sich in eine italienische Zeitung auch verirren und Dir, teures Kind, zu Gesichte kommen. Aber es ist so arg nicht. Wir sind allerdings mit Bayern fertig, allein zum völligen Abschluß müssen wir immer noch abwarten, einen Kurier von Metternich zu erhalten, und dar- über können noch einige Wochen verfließen. Ich gebe noch gar nicht die Hoffnung auf, Dich, geliebte Seele, hier zu sehen und Dir entgegenzukommen. Darum erschrick Dich nicht, wenn Du mich unterwegs unvermutet siehst. Gott, wie unendlich werde ich mich freuen! Das Ungewitter mit der furchtbaren Gräfin, deren plötzliche Erscheinung ich Dir in meinem letzten Brief ankündigte, zieht glück- licherweise vor Dir vorüber. Sie ist vielleicht schon in diesem Augenblick fort oder geht doch heute. Sie kehrt nach Schlesien zurück, fällt aber da nicht auf den Grund, sondern kommt im Herbst 534