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[   Band 6 Brief 178:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 12. Februar 1819   ]


Eurer Majestät Kabinettsordre hat mich, da sie sichtbare
Spuren der Ungnade und des Mißfallens mit meinem Benehmen
enthält, auf das tiefste geschmerzt. Niemand erkennt mehr als ich
die Verbindlichkeit, seinem Könige und dem Staat unter allen Ver-
hältnissen zu dienen, und diese Überzeugung wird in mir durch die
Empfindung der ehrfurchtsvollsten Dankbarkeit und Anhänglichkeit
vermehrt. Aber E. M. verzeihen mir, wenn ich es dennoch
als tief und unverdient kränkend empfinde, daß Sie mir, nach-
dem ich meine langjährige Dienstzeit hindurch jedem Ruf unbedingt
gefolgt bin, schon deshalb Ihre Ungnade zuwenden, weil ich bloß
um die Erlaubnis nachsuche, bei der Ernennung zu einer schwierigen
und verwickelten Amtsführung, mich erst in Berlin selbst von den
Verhältnissen derselben zu unterrichten. Hätten mich E. M.
Geschäfte nicht hier zurückgehalten, wäre daraus nicht einmal
irgendein Aufschub entstanden. E. M. geruhen in dem Ka-
binettsschreiben vom 31. von dem Gange meiner jetzigen An-
stellung auszugehen, und E. M. mir darin sogar in einem
augenblicklichen und unmittelbaren Antwortschreiben nach London
hin, ehe E. M. noch mein Gesuch ganz kannten, bewiesene
Gnade wird mir ewig unvergeßlich bleiben. Allein, so schwer es
mir wird, von mir selber zu reden, muß ich E. M. anheim-
stellen, ob ich von der Behörde, an die ich mich wenden mußte, so
wenig ich auch an der Absicht zweifle, aber doch in der Tat und
dem Erfolge mit derjenigen Billigkeit behandelt worden bin, auf
die ich Anspruch machen durfte. Ich habe einzig aus Familien-
rücksichten und bloß meine Abberufung aus London und Entbin-
dung von ferneren Gesandtenposten nachgesucht. Ich habe nicht
einmal erhalten können, daß meine am 4. April abgegangene
Vorstellung E. M. ist eher als in Aachen vorgelegt worden,
und bin monatelang ohne Antwort geblieben. In der Zwischenzeit
hat sich, gewiß ohne mein Zutun, weil es nie meine Absicht war,

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