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[ Band 6 Brief 163: Caroline an Humboldt Rom, 31. Dezember 1818 ]
Mal, daß ich eigentlich etwas über ihn höre, etwas, woran ich ein Bild in mir, von ihm, von seinem Zusammensein mit Mathilden knüpfen kann. Es ist mir auch eine unsägliche Beruhigung gewiß zu wissen, daß es nur Verlegenheit in ihm war, mir so lange nicht geschrieben zu haben. Ich will sie zu lösen suchen und ihm in diesen Tagen schreiben. Mein ganzes Herz sehnt sich danach, das viel Schmerzen um ihn gehabt hat. Sage mir doch, ich bitte Dich, was ist eigentlich Koreff, wel- chen Titel hat er und seit wann? Was ist außer seinen ärztlichen Bemühungen sein avouiertes öffentliches Geschäft beim Kanzler? Welche ist seine Stellung in Berlin? Es gehen darüber hier so verschieden lautende Gerüchte. Ich möchte gern die Wahrheit wissen und bitte Dich, es mir zu schreiben. Ich breche hier ab. Aller Segen, alles Gute sei mit Dir, teuerstes Herz. Die Kinder küssen Dir die Hände und schreiben gewiß übermorgen selbst. Adieu! Ewig Dein. Bleibe nur immer gut. 164. Humboldt an Caroline Frankfurt, 1. Januar 1819 Diesen Tag also, liebes, teures, süßestes Herz, schreibe ich nicht wieder, als wenn Du an meiner Seite bist. Ach! Du glaubst nicht, wie glücklich mich der Gedanke macht, mit wie unendlicher Sehnsucht er aber auch mir den Busen schwellt. Möge nur dieses Jahr recht recht ungetrübt glücklich für Dich sein. Schone Dich ja recht, daß ich Dich stark und heiter finde, wenn uns der Frühling oder der Sommer wieder zusammenführt. Wenn Du nur gesund bist, so fürchte ich sonst weniger für Dein Glück. Du sollst in der schönsten und reinsten Freiheit leben, und dabei 423