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[   Band 6 Brief 155:    Humboldt an Caroline    Coblenz, 3. Dezember 1818   ]


das mit der gar nicht so großen Besoldung zusammen reimen wird,
muß man auch abwarten. Ich war mit Koreff dort, der der
Schöpfer aller dieser Größen ist und so verehrt wird. Ich für
mich bin indeß recht sehr mit Koreff zufrieden, ob er gleich in
gewissen Dingen voll der göttlichsten Inkonsequenzen ist. So kam
er neulich in Aachen zu mir, sprach über den Plan, daß ich mit
Nibbio unterhandeln solle, als über seine Idee, die er nicht einmal
dem Ersten sagen wolle, wenn sie mir nicht annehmbar scheine.
Wie ich ihm nun geradezu äußere, daß ich sie wirklich nicht an-
nehmbar fände, so gern ich auch bald und lange in Italien mit
Dir sein würde, so trägt mir der andere dennoch die Sache der
Länge nach vor. Was soll man nun davon denken? Ach! Du
glaubst nicht, geliebtes Kind, was es mir doch lieb ist, aus den
Umgebungen herauszukommen, in denen ich in Aachen unaufhörlich
war. Es wird einem ganz unheimlich.
Ich werde übermorgen früh meine Kreuzfahrt nach Trier an-
treten. Ich denke einen ganzen Tag zu bleiben. Es scheint mir
in jeder Weise gut, Theodor in seiner eigenen Wirtschaft zu be-
suchen. Es wird auch gut sein, mit ihm über einige Punkte zu
reden. Mathilde hat übrigens wie ein Meteor von Burgörner
bis Trier geleuchtet. Ihre Schönheit hat in der ganzen Gegend
Aufsehen gemacht, wie Helenas durch Hellas und Argos.
Es kostet mich unendlich, gegen die Plane [mit den Geschäften
in Rom beauftragt zu werden] zu arbeiten, ja sie nicht selbst zu
befördern. Aber ich weiß doch, daß Du selbst es nicht anders
möchtest. Es ist der letzte Kampf mit den äußeren Lagen, und
der wohl geendigt sein will. Dann sind wir aus immer zusammen
und trennen uns nicht mehr. Es ist das der einzige Gedanke, in dem
ich wahrhaft ausruhe. Es öffnet sich mir diese Aussicht, wie die
eines neuen Lebens, und alle meine Wünsche streben nur dahin zu-
sammen. Es ist mir, als könnte mir dann nichts Widriges mehr

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