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[ Band 6 Brief 135: Humboldt an Caroline London, 13. Oktober 1818 ]
werden wird, und wohl dem, der dann an der weiteren Vorberei- tung jener Zeit keinen näheren Anteil hatte, denn aufhalten kann es doch kein einzelner. Ich sehe die Sache und Deinen Entschluß als ein großes Glück, als eine Fügung des Himmels an und freue mich unsäglich darüber. Laß Dir nur nichts weiß machen, und bleibe fest. Du magst wohl recht über mich lachen (das tue ich wahrlich nicht, er ist sehr gut und lieb, wenn er auch die Dinge zu feierlich nimmt), aber erkennst doch, daß ich es eigentlich recht im Grunde treu meine.« Später heißt es: »Ich habe von einer dilatorischen Antwort gehört, welche Du auf Dein Abschiedsgesuch (Du siehst, daß auch er es so nennt) erhalten haben sollst. Sei standhaft, und treibe die elenden Gemüter lustig und großartig da hinein, wohin sie gehören. Man zweifelt übrigens nicht, daß Du den Abschied und von freien Stücken eine tüchtige Pension erhalten wirst, wie so viele bekommen. Mir wäre letztere recht traurig, ich wollte, Du nähmst keine Pen- sion (darin hat er recht, Du weißt nun auch schon, daß ich dem König geschrieben, daß ich ohne Gehalt beim Staatsrat dienen will), damit Deine Widersacher recht vor den Kopf geschlagen würden und stillschweigen müßten. Ich wäre außer mir vor Freude, und was sind denn ein paar lumpige tausend Taler, die von allen angeschrien werden. Die Zeit wird kommen, wo man Dich bittend wiederruft, und dann wirst Du Großes wirken, ehrfürchtig (das Wort liebt er sehr in diesem Brief) und mit Vertrauen auf- genommen werden. Du freust Dich in persönlicher Rücksicht über Bernstorffs Wahl. Man sagt allgemein, daß er ein braver Mann ist, doch hätte man lieber einen Inländer gehabt. Nur wenige sind so gehässig gegen Dich, daß ihre Freude, Dich nicht an der Stelle zu sehen, die andere Stimmung überwiegt. Es ist ein liebes Wesen in der Welt. Gott bessere es! Komm nur bald zu uns, und dann komme ich einmal zu Euch nach Burgörner, lustig und freudig, wie 340