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[ Band 6 Brief 95: Caroline an Humboldt Rom, 20. Junius 1818 ]
nachdem er wenig davon spricht, daß er sie machen müsse, weil die erste so schlecht sei und gleichsam wie ein falscher Wechsel auf seinen Namen laufe, kommt es doch erst in diesen allerletzten Tagen dazu, wo ich noch obendrein sehr angegriffen aussehe. Ich bin sehr angegriffen von dem Gedanken, Rom zu verlassen. Allein was hilft’s? Ich hätte müssen unbescheiden sein, um es ihm ab- zuschlagen. Ich habe zweimal gesessen, jedesmal zwei Stunden. Den 30. will ich absegeln. . . . 96. Humboldt an Caroline London, 23. Junius 1818 Du bist so gut und lieb, süße Li, daß Du gewiß gestern an meinen Geburtstag gedacht hast. Mir machte es anfangs Spaß, daß in den drei vereinigten Königreichen niemand außer mir sich daran erinnerte. Hernach aber erinnerte ich mich, daß Du mir im vorigen Jahr schriebst, daß es nicht recht sei, die, welche einem gut sind, so in der Unwissenheit zu lassen, und ob wir gleich gestern nicht allein aßen, ließ ich doch Bülow durch den Jäger sagen, ob er zu meinem Geburtstag mit mir trinken wolle. Aber entweder hat es der Jäger nicht ordentlich bestellt, oder es hat auch keinen Effekt gemacht. Denn Bülow hat zwar sehr freundlich mit mir getrunken, aber als wir hernach allein waren, der Sache auch nicht weiter erwähnt. So bin ich ganz unbemerkt in mein neues Jahr gekommen, in dem ich mir nichts wünsche, als daß ich recht bald Dich, einzig teures Herz, mag in meine Arme schließen können, und daß Du mir gesund, heiter und glücklich bleibst. Von Berlin weiß ich immer nichts, nur sind alle Menschen, die daher oder aus der Nähe kommen, unzufrieden. 231