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[ Band 6 Brief 65: Humboldt an Caroline London, 27. März 1818 ]
Gerning ißt heute bei mir und war eben hier. Seine große Bemerkung über England ist, daß die Engländer bei aller Rein- lichkeit doch keine Speykästchen hätten! 66. Humboldt an Caroline London, 31. März 1818 Ich habe, liebe Li, Deine beiden Briefe vom 7. und 12. bekommen und mit vielem Schmerze gesehen, daß Du noch immer, und mehr als ich mir dachte, leidest. Du kannst nicht glauben, süßes, teures Herz, wie sehr es mich bekümmert, daß Dir dies den Genuß des schönen Landes schmälert und verbittert, und Weigels Weggehen ist ein neues hinzukommendes Übel. Dein Brief hat mich auf einmal über die Schritte bestimmt, die ich über mein Hiersein tun will. Ich hatte bis jetzt gewartet, weil ich mir oft so Epochen setze. Seitdem Weigel geäußert hat, daß Caroline nicht länger als ein Jahr in London bleiben müsse, sehe ich nicht ab, warum man sie ein Jahr da lassen soll. Denn wer will bestimmen, ob gerade sechs, neun oder zwölf Monate unschädlich sind? Für Deine Gesundheit soll das hiesige Klima ebensowenig zuträglich sein. Ich werde also sagen, daß ich gleich anfangs gezweifelt hätte, daß Dir England zuträglich sein werde, daß aber jetzt einige Anfälle von Kränklichkeit, die leicht dauernd werden könnten und die Du selbst in einem sehr glücklichen Klima gehabt hättest, das einstimmige Zeugnis der Ärzte und meine eigene hiesige Erfahrung mir die Überzeugung gegeben hätten, daß ich Dich nicht hierher bringen könne. Da ich nun auch, nachdem ich, immer in Königlichen Geschäften, seit 1813 ohne Dich und unsere Kinder gelebt hätte, diese Trennung schlechterdings nicht fortsetzen könnte, so könne ich nicht länger hier bleiben. Meinen Antrag werde ich 160