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[ Band 6 Brief 53: Caroline an Humboldt Rom, 23. Februar 1818 ]
Gesundheit sagen zu können. Nach den besseren Tagen sind wieder einige leidendere eingetreten. Es ist mir sehr schmerzlich, daß ich Weigel ganz gewiß im Laufe des künftigen Monats verlieren werde. Ich umarme Dich, die Kinder grüßen. Deine Li. 54. Humboldt an Caroline London, 24. Februar 1818 Es war gestern Dein Geburtstag, liebe Li, und ich habe es eingerichtet, mit Bülow ganz allein zu sein, aber wie verschieden war der Tag von dem im vorigen Jahr, und wieviel hätte ich darum gegeben, selbst den Schulmeister und Prediger und alle Kinder zu haben, wenn ich nur zugleich einige Minuten mit Dir hätte sein können, meine teure, innigstgeliebte Seele! Alle Tage sind zwar für das Andenken und die Sehnsucht gleich, aber die, an denen man zugleich die Jahre zählt, in denen man durch Liebe glücklich gewesen ist, haben immer noch eine eigene Kraft und erregen die Stimmung tiefer und inniger. Gewiß aber ist es nun das letzte Mal gewesen, daß wir an diesem Tage getrennt sind. Der Gedanke, mich solchen Trennungen nicht wieder auszu- setzen, wird mit jedem Morgen und Abend fester in mir, und nur große und wunderbare Stürme könnten mich nötigen, mich wieder von Dir zu trennen. Bleibe nur recht gesund. Ich habe ein großes Vertrauen in das Schicksal, daß es Dich sehr lange mir und den Kindern erhalten wird, und ich bin innerlich überzeugt, daß unser beider Tod nicht weit getrennt sein wird. Du hast es noch neulich sehr wahr und schön gesagt, daß sich das Schicksal von innen heraus bildet, und ich wüßte gar nicht, wie ich noch eigentlich leben könnte, ohne Dich, einzig liebes Wesen. 133