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[   Band 6 Brief 39:    Humboldt an Caroline    London, 6. Januar 1818   ]


vermutlich auch ohne wichtige eigene Arbeiten, so war es doch
eine ordentliche Lücke in mir, diese Nation nicht zu kennen. Ich
winde mich also durch, und hoffe, daß Du wenigstens mich nicht
mißbilligen wirst, geliebtes Herz. An den andern liegt mir wenig,
sie verstehen einen nie, und es ist auch recht gut so.


40. Humboldt an Caroline                   London, 9. Januar 1818

Um Dich mit dem Beispiel anderer wegen des Postgeldes
zu trösten, kann ich Dir sagen, daß Rothschild hier seine
Ausgaben an Postgeld jährlich im Durchschnitt auf 5000
Pfund rechnet.
Ich höre hier, daß Ancillon nicht mehr um den Kronprinzen
ist. Er ist ganz jetzt ins Auswärtige Departement eingetreten und
hat 1500 Taler Zulage bekommen. Bei dieser Gelegenheit hat
ihm der König auch den Roten Adlerorden zweiter Klasse gegeben,
worüber ich mich anfangs wunderte, bloß weil es so nahe vor dem
Ordensfesttag war. Denn sonst war die Sache sehr natürlich.
Ich halte ihn nicht für eine sehr gute Acquisition im Auswärtigen
Departement, indes ist er immer der einzige jetzt darin, der ein
Mémoire schreiben kann, zu dem mehr als die gewöhnlichen Kennt-
nisse gehören, und daß er vom Kronprinzen fortkommt, ist ein
reiner Gewinn.
Was Du an einer anderen Stelle Deines Briefes sagst, daß
Du es gern hättest, wenn ich Altensteins Posten hätte, ist auch
in tausend Rücksichten wahr. Allein der König würde mir ihn jetzt
schwerlich geben. Er hält mich nicht religiös genug, und wie er
und viele es jetzt nehmen und wollen, möchte ich selbst Bedenken

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