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[ Band 6 Brief 34: Humboldt an Caroline London, 25. Dezember 1817 ]
einsam im öffentlichen Leben. Ich bin ihm sehr gut und habe ihn immer mehr bedauert, als ich ihm die Dinge, die ich nicht billigte, verdacht habe. Bei der Gesundheit fällt mir ein, daß ich mir gestern habe das erste Rezept verschreiben lassen, aber nur von Zahnpulver. Ich habe meins verloren und halte sehr auf die Zähne. Hier muß man auch außerdem sich selbst ebenso oft putzen als die Kamine. Man sieht ganz grau sonst aus. Aber ich bin wirklich sehr rein. Alle Morgen lasse ich mich barbieren und die Haare ohne Puder kämmen, so macht man alle, auch Damenbesuche, bis zum Mittag- essen. Um 6 wird die schwierige Frisur mit dem Puder voll- bracht, und ich habe jetzt einen Mann, den noch niemand über- troffen hat. Es ist ein Reichtum von Haaren und eine Eleganz, die Du bewundern wirst, obgleich alles nur Dekoration und der Zauber des Brenneisens ist. Dabei sind Zähne und Hände exemplarisch. 35. Caroline an Humboldt Rom, 27. Dezember 1817 Das Jahr geht mächtig zu Ende, mein geliebtes Leben, und bald fängt das an, in dem ich hoffentlich mich nicht so bald wieder von Dir trennen werde. Caroline war die Tage leidend und gedrückt. . . Ich muß oft still und heimlich darüber weinen, daß ich mein liebstes Kind so dahingehen sehe. Ihr lasse ich es freilich nicht merken, aber mich stimmt es allerdings zu tiefer Wehmut. Mit Ingenheim geht es besser. Sein Leben, seine Genesung freun mich unbeschreiblich. Er ist ein lieber, einfacher, sehr gemüt- licher Mensch. 84