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[ Band 6 Brief 34: Humboldt an Caroline London, 25. Dezember 1817 ]
nicht entthronte Jupiter tonans, der dort herunterkommt und die Erde umfängt. Wie wir nach Rom kamen, waren auch die Ge- witter so häufig. Wie oft denke ich jetzt wieder daran! Aber seit gestern geht es mir viel, viel besser hier. Ich habe Deine beiden lieben, lieben Bilder. Die Sachen aus Frankfurt sind endlich angekommen und ganz unversehrt . . . Nun fehlen mir zu meiner Einrichtung noch die Pariser Sachen, dann bin ich in Ordnung. Aus den Hamburger Zeitungen sehe ich, daß Koreff, wie zu vermuten war, mit dem Kanzler gegangen ist und einen Urlaub bekommen hat. Mit seiner Professur verträgt sich das nicht gut, und ihm selbst ist es auf die Länge schädlich. Allein mir ist es ein großer Trost, daß der Staatskanzler ihn bei sich hat. Ich glaube, daß er ihn geschickt behandelt, und er würde auch keinem andern Arzt recht ordentlich folgen. Rother sollte in 14 Tagen nachgehen. Daß man auf die Jugend ein Auge hat, mag ganz gut sein. Aber darum wird man den Geist nicht beschwören, der einmal jetzt spukt. Dazu gehören andere Dinge, und vor allem nicht Vermehren der Dunkelheit, sondern Handeln am offenen, freien Tage und Recht tun. Was Du über Stein sagst, ist sehr schön. Wohl wird und muß man ihn vermissen. Aber er leidet wirklich sehr, und es geht einer nach dem andern hin. Wenn man gerade am meisten mit den Hingehenden gelebt hat, so ist es einem auch, als wenn des Bleibens hier nicht mehr wäre, und so ist es mir, obgleich ich sehr gesund bin und in nichts noch, so lange ich lebe, eine Ab- nahme der Kraft gespürt habe. Man hat wenigstens keine Neigung mehr, mit den übrigbleibenden Jüngeren zu handeln. So wird mich auch der Tod des Staatskanzlers einmal, wenn ich ihn er- lebe, sehr schmerzen und mir ein Gefühl geben, als wäre ich nun 83