< zurück Inhalt vor >
[ Band 6 Brief 32: Caroline an Humboldt Rom, 23. Dezember 1817 ]
Mit Carolinen geht es doch etwas besser. Wenn sie hier bleiben wollte, so hätte ich an der Herz eine vortreffliche Gelegenheit. Diese bleibt das ganze Jahr 1818 hier und kommt (alles ist bei der Herz, wie Du weißt, berechnet, wie der Lauf der ewigen Gestirne) im Frühjahr 1819 nach Berlin zurück. Wenn Caroline sich ent- schließen könnte, so glaube ich, könnte man sie mit großer Ruhe bei der Herz lassen, auf ihre Gewissenhaftigkeit dürfte man rechnen. Allein ich glaube nicht, daß Caroline sich je entschlösse, mich zu verlassen. Ich breche hier ab, süße Seele, und umarme Dich mit tiefster Liebe. Deine ewig treue Caroline. 33. Caroline an Humboldt Rom, 25. Dezember 1817, am Christtag Mein geliebtes, teures Leben! Ich habe Deine beiden lieben Briefe vom 29. November und 3. Dezember empfangen. . . . Der Eindruck, den London auf den Arago, Alexanders Begleiter, gemacht hat, scheint nicht lieblich, ich bewundere Dein Gleichbleiben unter allen Umständen, meine geliebte Seele. Ich kann nicht leugnen, daß die Luft, die Klarheit des Himmels, viel Einfluß auf mich hat. In den Tagen, wo solch dicker Schnee bei uns fällt, war mir, bei uns im Norden, auch noch ehe ich den Süden kannte, immer, als könnt ich nicht atmen, als seien meine Gedanken und mein Herz in tiefen Banden. Ich habe eine Art Neugierde, wie London mir tun wird. Alexandern kann ich mir recht denken, wie Du ihn beschreibst. Das Französische ist in seine tiefste Individualität eingegangen. Das erklärt unendlich viel. Auch das, daß er gar kein Bedürfnis hatte, die alten Kunstwerke zu sehen. Unser Weg, ich meine seine 81